Der MFBC siegt auch im zweiten Finalduell gegen Lilienthal. Diesmal nicht nur verdient, sondern auch abgezockt. Nach sechs Jahren ist Leipzig wieder Deutschlands Floorball-Primus.
Technisch schön war das Rückspiel nicht. Dafür aber taktisch lehrreich. Im Gegensatz zur ersten Partie dominiert im Anfangsdrittel diesmal Leipzig. Der MFBC spielt quadratisch, praktisch, gut – schließt mit einer breiten Box die Flanken und lässt Lilienthal regelmäßig auflaufen. Während die Wölfe nur zu mäßigen Distanzschüssen kommen, sucht Leipzig den kürzesten Weg in den Slot. Von dort aus legen Svensson Hoppe per Rebound-Volley, Marc-Oliver Bothe und Jiri Tikkanen nach schönen Ablegern auf 3:0 vor.
Auch im zweiten Drittel agiert Lilienthal taktisch limitiert, findet ohne seine beliebten Konterläufe selten zu guten Chancen. Auch nachdem Ex-Wolf Bothe auf der Strafbank Platz nehmen muss, kommt die Truppe von Jesse Backman kaum zu guten Abschlüssen. Im Gegenteil – kurz nach Ablauf der Strafzeit wird der Slot ein weiteres Mal vernachlässigt – Schuschwary zum 4:0. Exemplarisch für Lilienthals schwaches Offensivspiel: das erste eigene Tor. Janos Bröker zieht über die rechte Flanke, schießt aber nur Rosenthal im Leipziger Kasten an, der zur Hilfe eilende Kanta köpft den Ball ins eigene Netz.
Der Anschlusstreffer leitet ein kleines Lilienthaler Leistungshoch ein. Tikkanen erhöht zwar noch einmal, Niklas Bröker und Max Spöhle bringen die Wölfe aber auf nur zwei Tore heran. Zwischenstand Ende des zweiten Drittels: 5:3. Wer ein weiteres Lilienthaler Aufbäumen im Schlussabschnitt erwartet, wird jedoch enttäuscht. Ronkanen trifft doppelt, beim zweiten Mal sogar in Unterzahl – 7:3. Die Vorentscheidung. Den Wölfen ist der Frust anzusehen, Leipzig ist schon in Feierlaune. Am Ende siegt der MFBC verdient mit 10:5.
Nach einer durchweg konstanten Saison feiert Leipzig den sechsten Meistertitel seiner Geschichte. Lilienthal bleibt durch die vierte Finalniederlage in Folge vorerst unvollendet.
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