Nach Wernigerodes deutlichem Sieg gegen Holzbüttgen sollten alle weiteren Favoriten am Sonntag nachziehen. Am Ende hatte das Pokal-Viertelfinale der Herren deutlich mehr zu bieten als vermutet. Auch bei den Damen gab es Überraschungen.
Am Samstag hatte Holzbüttgen der Wernigeröder Legionär-Riege wenig entgegenzusetzen. Kortelainen (1+5), Granlund (4+1), Krupicka (3+1) und Blumbahs (2+1) nahmen die Kaarster richtig in die Mangel. Ein 3:0 nach dem ersten Drittel schraubten sie schrittweise weiter hoch bis zum deutlichen 2:12-Endergebnis.
Um einiges spannender machte es das Spitzenduo aus der Bundesliga. Dass Schriesheim (trotz 2. Bundesliga) ein hartes Pflaster sein kann, ist wohl bekannt. Dennoch staunte der MFBC nicht schlecht als Alex Burmeister in der 48. Spielminute per Penalty das 6:5 erzielte. Doch Leipzig kam zurück, richtig wuchtig sogar, und netzte in den letzten zwölf Spielminuten satte sieben Treffer ein – 6:11.
Ein ähnliches Szenario lieferten Bonn und Weißenfels und erinnerten ein bisschen an den großen Coup von damals, fast auf den Tag genau vor fünf Jahren, als die Dragons im Pokal sensationell mit 2:1 siegten. Vor allem dank des tschechischen Neuzugangs Jan Kolisko (3+1) führte Bonn zu Beginn des Schlussdrittels sensationell mit 5:4. Anssi Soini hatte aber mehr zu bieten (2+5) und Weißenfels bekam mit acht Toren am Stück nochmal die Kurve – 5:12.
Anders kurios ging es in Berlin zu. Gegen Lilienthal musste BAT in eine Halle an der Peripherie ausweichen und das flackernde Licht während der Vorbereitung verheißte nicht Gutes. Beim Zwischenstand von 1:0 für die Berliner verabschiedete sich die Lichtanlage dann vollends. Nach allerlei technischen Bemühungen ließ sich nichts machen und die Schiedsrichter mussten das Spiel abbrechen. Wie’s weitergeht, bleibt zunächst offen.
Bei den Damen gaben sich die Favoriten hingegen kein Blöße. Grimma exekutierte München humorlos mit 16:0. Weißenfels machte gegen Dümpten auch im ersten Drittel alles klar (0:5) und siegte ebenfalls deutlich 2:7. Nicht ganz erwartet die anderen beiden Siege. USV TU Dresden setzte sich dank fünf Treffern im zweiten Drittel mit 6:3 gegen Wernigerode/Chemnitz durch. Tübingen-Ludw./Karsruhe startete gegen Berlin mit 1:1 in den Schlussabschnitt, sicherte sich dann aber mit vier Toren das Pokal-Halbfinale.
Der Ausrichter des diesjährigen Final4 bleibt weiterhin unbekannt. Nach dem angeblichen Rückzug Rennsteigs soll aber zeitnahe eine endgültige Aussage getroffen werden, wie dieses Jahr verfahren wird. Im Raum stehen einerseits die Übertragung an einen neuen, Last-Minute-Ausrichter sowie eine Absage des Final4 und das Ausspielen des Pokals in regulären Runden.
Foto: MFBC Leipzig