Nicht nur in der 1. Bundesliga, sondern auch in beiden 2. Bundesligen stehen dieses Wochenende noch jede Menge Entscheidungen an. Wir geben euch einen Überblick.
Bonn und Bremen auf Kurs, Schneckenrennen im Keller
In der 2. Floorball-Bundesliga Nord/West hat sich Spitzenreiter Bonn bereits einen Playoff-Platz gesichert und dürfte sich im ausstehenden Heimspiel gegen den sechstplatzierten BSV Roxel auch zum Staffelsieger krönen. Die besten Karten für das zweite Playoff-Ticket hat der TV Eiche Horn Bremen, der beim Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Hannover 96 zwei Punkte holen muss, um sich die Vizemeisterschaft zu sichern. Aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses gegenüber Ebersgöns sollte sogar ein Punkt reichen, aber man weiß ja nie.
Apropos Ebersgöns: Die Aufsteiger aus Hessen spielen eine grandiose Premieren-Saison in der 2. Bundesliga und haben – im Gegensatz zu langjährigen Zweitligisten wie den Baltic Storms oder den Dümptener Füchsen – noch immer Chancen auf die Playoffs. Zwar müssten sowohl Roxel als auch Dümpten von ihnen geschlagen werden und gleichzeitig wie schon erwähnt Bremen gegen Hannover verlieren, aber allein bis zum letzten Spieltag im Rennen um die Aufstiegsplätze mitzumischen, ist eine starke Leistung.
Auf den Abstiegsrängen dagegen liefern sich Hannover und die Gettorf Seahawks mit jeweils drei Punkten ein Schneckenrennen im Kampf gegen den Abstieg. Während für Hannover gegen Bremen wohl nichts zu holen sein wird, können sich die Seahawks Hoffnungen auf einen Sieg gegen die Derby-Rivalen der Baltic Storms machen, die mit 18 Punkten im Niemandsland der Tabelle auf Rang fünf stehen.
Ob allerdings tatsächlich eines der Teams den Gang in die Regionalliga wird antreten müssen, ist noch nicht gesagt: Mit den Hannover Mustangs steht nur ein aufstiegswilliger Verein bereit, gleichzeitig musste schon im letzten Jahr dank des Aufstiegs von Holzbüttgen ins Oberhaus kein Verein die Liga nach unten verlassen. Da sowohl Hannover als auch Gettorf zuletzt regelmäßig mit weniger als zehn Feldspielern antreten mussten, wäre bei einem Verbleib in der 2. Bundesliga wohl aber zumindest eine bombige Transferphase notwendig.
Pl. | Mannschaft | Sp. | S | U | N | SDS | SDN | Tore | Tordiff. | Pkt. | ||
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1 | Bonn | 13 | 10 | 0 | 1 | 1 | 1 | 135 | : | 62 | 73 | 33 |
2 | Bremen | 13 | 10 | 0 | 3 | 0 | 0 | 85 | : | 44 | 41 | 30 |
3 | Dümpten | 13 | 8 | 0 | 4 | 1 | 0 | 86 | : | 67 | 19 | 26 |
4 | Ebersgöns | 12 | 8 | 0 | 3 | 0 | 1 | 73 | : | 64 | 9 | 25 |
5 | Storms | 13 | 6 | 0 | 7 | 0 | 0 | 77 | : | 89 | -12 | 18 |
6 | Roxel | 12 | 5 | 0 | 7 | 0 | 0 | 70 | : | 74 | -4 | 15 |
7 | Gettorf | 13 | 1 | 0 | 12 | 0 | 0 | 62 | : | 109 | -47 | 3 |
8 | Hannover | 13 | 1 | 0 | 12 | 0 | 0 | 44 | : | 123 | -79 | 3 |
Schriesheim dominant, Leipzig Vize
In der 2. Bundesliga Süd/Ost sind schon deutlich mehr Entscheidungen gefallen. Schriesheim hat die Liga völlig zerschossen (durchschnittlich 13,8 erzielte Tore pro Spiel) und sich lediglich einen einzigen Ausrutscher geleistet. Playoffrang zwei hat sich einmal mehr der SC DHfK Leipzig gesichert, für die Leipziger wird es in den Aufstiegspartien vermutlich gegen Bonn gehen.
Am unteren Ende der Tabelle steht Döbeln mit vier Punkten aus 15 Partien, womit der Gang des einstigen Erstligisten in die Regionalliga beschlossene Sache sein dürfte. Im Fernduell streiten sich noch die Igels Dresden (zuhause gegen Döbeln), der FC Stern München (zuhause gegen Ingolstadt/Nordheim) und der SCS Berlin (zuhause gegen Leipzig) um die Tabellenplätze sechs bis acht.
Im Gegensatz zum Norden/Westen stehen in dieser Region auch mehr als genug potentielle Aufsteiger Gewehr bei Fuß, weshalb in der Endabrechnung jeder Punkt entscheidend sein könnte. Die besten Karten auf den Ligaverbleib hat aktuell Dresden mit 16 Punkten, es folgen München und Berlin mit einem bzw. zwei Punkten weniger.
Pl. | Mannschaft | Sp. | S | U | N | SDS | SDN | Tore | Tordiff. | Pkt. | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Schriesheim | 15 | 14 | 0 | 0 | 0 | 1 | 207 | : | 60 | 147 | 43 |
2 | SC DHfK | 15 | 11 | 0 | 2 | 1 | 1 | 103 | : | 77 | 26 | 36 |
3 | Halle | 15 | 9 | 0 | 4 | 1 | 1 | 90 | : | 85 | 5 | 30 |
4 | Ingolstadt/Nordh. | 15 | 8 | 0 | 7 | 0 | 0 | 110 | : | 114 | -4 | 24 |
5 | Rennsteig | 14 | 6 | 0 | 7 | 0 | 1 | 128 | : | 143 | -15 | 19 |
6 | Dresden | 15 | 4 | 0 | 9 | 2 | 0 | 93 | : | 117 | -24 | 16 |
7 | München | 15 | 3 | 0 | 9 | 3 | 0 | 77 | : | 117 | -40 | 15 |
8 | SCS | 15 | 4 | 0 | 9 | 0 | 2 | 75 | : | 102 | -27 | 14 |
9 | Döbeln | 15 | 1 | 0 | 13 | 0 | 1 | 78 | : | 146 | -68 | 4 |
Übrigens, bei den Scorerwertungen gibt es keine ausstehenden Entscheidungen mehr. Florian Weißkirchen (Bonn, 67 Punkte aus 13 Spielen) und Alexander Burmeister (Schriesheim, 85 Punkte aus 11 Spielen) waren von Anfang an auf die Mission Playoffs gepolt, haben sich die Scorerkrone mit weitem Abstand gesichert und waren im Alleingang gefährlicher als gleich mehrere (!) Teams (!!) in ihrer jeweiligen Liga. Dominanz hat wieder einen Namen – oder in diesem Fall zwei.
Foto: Baltic Storms – Christine Ohm & Claus Bruß (bundofotografie.de) (1) / SC DHfK Leipzig (2)