Zum dritten Mal in Folge treffen Lilienthal und Weißenfels im Final4-Halbfinale aufeinander. In den vorherigen Begegnungen scheiterten die Wölfe durch folgenschwere Fehlstarts. 2019 folgt ihre nächste und vorerst letzte Chance.
Lilienthals Abschiedstour erwartet das erste Highlight. Beim Final4 in Leipzig treten die Wölfe am Samstag gegen den amtierenden Meister aus Weißenfels an. Die erste von zwei letzten Gelegenheiten das Projekt „Lilienthaler Wölfe“ doch noch mit einem Titel zu schmücken. Aber das Duell ist keine Premiere, eher eine Serie. Denn der TVL und der UHC trafen bereits in den vergangenen zwei Final4-Halbfinals aufeinander. Jedes Mal mit einem ähnlichen Szenario.
2017 hechelte Lilienthal nach dem ersten Drittel einem 2:5-Rückstand hinterher, den man auch nicht mehr einholen würde. Endstand 4:8. Absolut desaströs starteten die Wölfe ein Jahr später ins Halbfinale 2018 in Berlin. Schrittweise schraubte der UHC den Spielstand auf ein brutales 0:7 hoch. Lilienthal korrigierte, mehr als ein versöhnliches 7:10 würde aber nicht mehr drin sein.
Final4-Halbfinale 2017 Dessau
2019 sollen die Dinge anders laufen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Tatsächlich spielen beide Teams eine (auf hohem Niveau) etwas durchwachsene Saison. Weißenfels zeigte ab und zu Schwäche, siegte nur knapp gegen die Außenseiter Kaufering (7:8) und Hamburg (5:6), unterlag sogar Aufsteiger Holzbüttgen (11:9). Der verletzte Matthias Siede fehlt. Dennoch machte Topscorer Anssi Soini oft genug den Unterschied: Gegen die mutmaßlichen Titelkonkurrenten bewies man nämlich immer Klasse, ließ nur beim 6:5-Overtime-Sieg in Wernigerode einen Punkt liegen – das aber nach einem 0:5-Rückstand.
Lilienthal hingegen startete mit dem mutmaßlich stärksten Kader seiner bisherigen Bundesliga-Geschichte in die Saison. Neben drei finnischen Verstärkungsspielern stellten die Wölfe auch einen finnischen Trainer vor. Die Playoffs waren zwar nie in Gefahr, trotzdem leistete sich das Team von Jesse Backman einige Stolperer, wirkte insbesondere ohne den zwischenzeitig verletzten Nationalspieler Janos Bröker instabil. Am Ende landete man „nur“ auf dem vierten Platz, sieben Punkte hinter Wernigerode, sechzehn hinter Leipzig und satte neunzehn hinter Weißenfels.
Final4-Halbfinale 2018 Berlin
Die gegenseitigen Ligaduelle der Ligasaison dürften dennoch ein spannendes Final4 versprechen. Schließlich schnupperten die Wölfe in beiden Spielen an Punkten. In der ersten Partie wechselte die Führung lange hin und her, Zwischenstand 6:6, zehn Sekunden vor Spielende traf Händler zum Weißenfelser Sieg. Auch das Rückspiel in Lilienthal blieb lange offen, Diaz de Armas verkürzte im Schlussabschnitt auf 3:4, in der 59. Spielminuten entschied Hoffmann zum 3:5.
Wenn die beiden Teams am Samstag (17 Uhr) in der Leipziger Brüderstraße aufeinandertreffen, dürften die Wölfe bis in die Spitzen ihrer Fellhaare motiviert sein. Denn es wird die vorletzte Chance sein, um zu beweisen, dass sich das hohe Spiel, das nach dieser Saison bitter enden wird, doch irgendwie gelohnt hat.
Foto: Günter Pape, TV Lilienthal