Wenige Sekunden trennen Hamburg von der großen Sensation. Doch Lilienthal gehört am Ende doch noch das letzte Wort. Wernigerode macht mit einem knappen Sieg schon am Samstag alles klar, Chemnitz beweist in Schenefeld Nervenstärke und mit Bonn und Schriesheim stehen die Finalisten der 2. Bundesliga fest.
Lilienthal mit Last-Minute-Doppelpack
Im zweiten Playoff-Spiel war Hamburg noch weit von seiner defensiven Spitzenleistung aus der ersten Partie gegen Lilienthal (2:4-Erfolg) entfernt. Nach einem 3:3 im Auftaktdrittel legten die Wölfe im zweiten Spielabschnitt sieben Treffer nach, siegten mit 6:11 und glichen die Viertelfinal-Serie aus.
Doch in der entscheidenden dritten Partie schien Hamburg wieder zur Effektivität gefunden haben, die man sich vorgenommen hatte. Tuchfeldt brachte im ersten Drittel in Führung, im zweiten Spielabschnitt legten die Piranhhas sogar weiter nach – Flemming Per Kühl mit drei Toren – und führten zu Beginn des letzten Drittels 3:6.
Obwohl Janos Bröker weiter verkürzte, schien die Serie in der 60. Spielminute eigentlich entschieden zu sein. Eigentlich. 18 Sekunden vor Spielende korrigiert Dennis Heike noch zum 5:6. 7 Sekunden vor Spielende netzt Janos Bröker mit seinem dritten Treffer dann zum 6:6-Ausgleich ein. In der Verlängerung zieht Bröker hinterm Hamburger Tor vorbei, legt über die linke Flanke auf den anlaufenden Panu Hallamaa ab, Sonntagsschuss ins rechte Eck, Tor. 7:6-Overtime-Sieg für die Wölfe.
In der zweiten Viertelfinal-Serie zwischen Wernigerode und Holzbüttgen hatten die Devils deutlich mehr zu tun als in der Vorwoche (2:7-Erfolg). Zwar legten Granlund, Isoksela, Krupicka und Mennigke früh mit 4:0 vor, Holzbüttgen pirschte sich schrittweise aber gefährlich heran. Svaren gelang in der letzten Spielminute sogar der 5:4-Anschlusstreffer, für mehr reichte das späte Aufbäumen aber nicht.
Am kommenden Wochenende startet schon das Halbfinale. Dieses wird ebenso gepaart sein wie das diesjährige Pokal-Halbfinale. Lilienthal trifft auf Weißenfels, Wernigerode fordert den MFBC Leipzig heraus. Es gibt langweiligere Ausgangslagen.
Chemnitz mit Comeback, Bonn und Schriesheim im Finale
Ein beeindruckendes Comeback gelingt Chemnitz, das nach seiner überraschenden Heimniederlage gegen Schenefeld (4:6) auswärts zwei Siege am Stück holen musste – was den Floor Fighters tatsächlich beide Male in ähnlicher Manier gelang. Im ersten Rückspiel sorgten Gabriel Bonifacio (nach 15 Sekunden, insgesamt drei Tore) und Tim Sigmund für eine frühe 2:0-Führung, der Schenefeld bis zum 8:9-Endstand nur hinterherlaufen konnte.
Auch am Sonntag war Gabriel Bonifacio mit drei Toren am Erfolg seiner Mannschaft beteiligt, davon erneut mit einem Treffer in der 1. und einem in der 5. Spielminute. Schenefeld konnte durch Rother nur verkürzen, Chemnitz legte noch vor der ersten Pause auf 1:4 nach. Doch die Hausherren hielten sich im Rennen, verkürzten in der 57. Spielminute durch Gebauer auf 4:5. Mehr war aber nicht drin.
Chemnitz hat damit die Teilnahme an der Königsklasse auch für die kommende Saison sicher. Schenefeld muss sich indes für die Abstiegsspiele gegen den Verlierer des Zweitliga-Finals rüsten. Auch seine Teilnehmer sind nun bekannt.
Tatsächlich tat sich Schriesheim im Heimspiel gegen Bremen schwerer als auswärts, hinkte früh einem 0:2-Rückstand hinterher. Auch diesmal war die erste Formation aber zu stark für die Hanseaten. Alexander Burmeister traf dreimal, Nicolas Burmeister zweimal und legte doppelt vor. Endstand 6:5.
Um einiges deutlicher erledigte Bonn seinen Gegner aus Leipzig. Die Dragons mussten auf ihren Scharfschützen Jan Kolisko verzichten, hatten gegen den SC DHfK, der nur mit acht Feldspielern und einem Torwart angereist war, aber von Beginn trotzdem keine Mühe. 5:0 stand es bereits nach dem ersten Drittel, 14:2 nach sechzig Minuten. Fünf Tore und eine Vorlage gingen dabei aufs Konto von Jannik Heinen, drei Tore und drei Vorlagen auf das von Florian Weißkirchen. Schriesheim ist vorgewarnt.
Foto: Günther Pape, TV Lilienthal