Durch dem Aufstieg in die 2. Bundesliga rückt der nächste Verein aus Baden-Württemberg in den Fokus – mit etwas Glück, aber sehr viel Leidenschaft.
Text gemeinsam mit Florian Fetzer
Zugegeben, als einzige Mannschaft der Region Süd, die sich für den Aufstieg angemeldet hatte, war die Sportvereinigung als Teilnehmer in der Regionalliga-Meisterschaft gesetzt. Gegen den späteren Mitaufsteiger Dessau gab es zunächst eine 1:8-Klatsche. Dann aber reichte ein 4:2-Sieg gegen den SC Potsdam aus, um Dank der entfallenen Relegation als zweitplatziertes Team direkt aufzusteigen. Diese sportliche „Abkürzungen“ droht die Leistung der Feuerbacher zu kaschieren. Zu unrecht.
Seit 2011 besteht die Abteilung Floorball bei der Sportvg Feuerbach, eine der jüngeren in der Region. Als feste Größe in der Regionalliga Süd wuchs und entwickelte sich der Verein stetig weiter. Mit seinen zwei Erwachsenen- und drei Jugendteams in den Altersklassen U11 bis U15 ist Feuerbach aus dem baden-württembergischen Floorball-Geschehen nicht mehr wegzudenken.
Trainer Jussi Tiusanen coacht Feuerbach und steht (wie es in diesen Spielklassen nicht unünblich ist) auch mit dem Schläger auf dem Feld. Das Team kann aber mittlerweile auch auf junge, eigene Leistungsträger zugreifen – etwa Torhüter Marco Trick, selbst Nachwuchstrainer, oder Hendric Menzel, regelmäßiger Torschütze, unter anderem doppelt in der entscheidenden Partie gegen Potsdam.
Dem Aufstieg in einen bundesweiten Spielbetrieb begegnet man in Feuerbach mit Respekt. „Das Ziel wird es sein, unsere Leistung kontinuierlich zu steigern und nicht, wie in der vergangenen Saison, nach der Winterpause einzuknicken“, meint Tung Trinh Viet. Der Stellvertretende Abteilungsleiter wird als Spieler selbst darauf Einfluss nehmen können. Er wiederum trug mit einem Tor und einer Vorlage zum 4:2-Schlüsselsieg bei.
Aktuell steckt die Mannschaft noch mitten in den Vorbereitungen. Die Bundesliga erfordert einen größeren Aufwand. Neue Posten wurden verteilt, Engagierte auf und neben dem Feld gibt es genug. Im Alltag treffen schöne Aufgaben auf Herausforderungen. Beispielsweise hat Feuerbach schon seine neuen Trikot gestaltet, sucht für diese aber noch einen Hersteller. Überhaupt werden dringend neue Partner benötigt, um den erhöhten Kostenaufwand der Saison zu decken.
Trotz der Rolle als klarer Underdog möchte sich Feuerbach als nächster Verein aus dem Südwesten auf der bundesweiten Floorballszene etablieren. Das wünscht sich auch Tung Trinh Viet: „Ich erhoffe mir, dass die Saison einen nachhaltigen und positiven Einfluss bei allen hinterlässt, damit Floorball in Stuttgart und ganz Baden-Württemberg weiter gesund wachsen kann.“