Vieles deutete darauf hin, dass Bundestrainer Remo Hubacher und der deutsche Dachverband getrennte Wege gehen würden. Doch alles bleibt anders. Der Schweizer macht weiter und wird von neuem Fachpersonal unterstützt.
Dass nicht alles rund gelaufen ist, weiß man beim Dachverband. „Leider haben wir durch eine vernachlässigte Kommunikation seitens des Verbandes und anfänglich konträre Vorstellungen zwischen dem Nationaltrainer und dem Verband wertvolle Zeit verloren“, bestätigt Vorstandsmitglied Frederik Garre in einer Pressemitteilung von Floorball Deutschland. Durch einen intensiven Austausch habe man sich aber nun doch auf einer gemeinsamen Linie einigen können.
Hubachers Vertrag, sowie der seines gesamten Staffs war mit der WM 2018 in Prag ausgelaufen. Die anschließenden Verhandlungen verliefen zäh, bis sie irgendwann ganz versiegten. „Beim vergangenen Final4 in Leipzig wurden zwar Gespräche mit dem Verband geführt, aber die Vorstellungen um die Entwicklung bei der Nationalmannschaft bestmöglich vorantreiben zu können, gingen zu weit auseinander“, erinnert sich Remo Hubacher selbst. Ende Mai habe man den Spielern und dem Vorstand mitgeteilt, dass der bisherige Staff für weitere Gespräche nicht mehr länger zur Verfügung stünde. Zwischenzeitig verhandelte der Dachverband schon mit neuen Kandidaten.
Ende Juli habe Frederik Garre, der nach einer längeren Pause wieder ins Tagesgeschäft des Dachverbandes zurückgekehrt war, wieder Kontakt mit Hubacher aufgenommen. „Wir konnten sehr detailliert diverse Punkte aufnehmen, diskutieren und lösungsorientiert nach Verbesserungen suchen“, sagt der Bundestrainer. „Ich habe Anfang August angefangen, den Staff aufzubauen, und nun ist es in doch recht kurzer Zeit gelungen, ein sehr tolles Team zusammenzustellen.“
Bei seiner zweiten Kampagne wird Hubacher von den Co-Trainern Johan Nilsson und Iivo Pantzar unterstützt, die auf seine vorherigen Kollegen Matthias Gafner und Kevin Wittwer folgen. Hinzu kommen die Teammanager Stefan Schmitz und Stefan Erkelenz sowie die beiden PhysiotherapeutInnen Michael Rothgeber und Freya Mordhorst,
„Als die Gespräche durch Frederik wieder aufgenommen wurden, stand der Verband bereits in Kontakt zu Johan“, erzählt Hubacher. „Interessanterweise hatte ich mir auch schon Gedanken über eine Zusammenarbeit mit Johan gemacht, da wir uns sehr gut aus gemeinsamen Hamburger Zeiten kennen. Iivo hatte sich selbst beim Verband gemeldet. Nach etlichen Telefonaten und einem Treffen Mitte September in der Schweiz waren auch wir uns sicher, dass eine Zusammenarbeit in unserem Trio sehr gut funktionieren kann.“
Die Zeit bis zur WM-Quali Ende Januar 2020 im Lettischen Liepaja ist knapp. Man versuche jetzt mit Hochdruck eine Trainingsmöglichkeit für das IFF-Wochenende vom 18. bis 20. Oktober zu finden, erklärt Hubacher. „Parallel dazu organisieren wir den November Lehrgang und müssen uns um die Organisation für die WM-Quali kümmern. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass ich mit den beiden Teamchefs eine schlagkräftige Truppe zusammen habe, die sehr gut durch den neuen Sportdirektor Fredrik Ljungström unterstützt werden. Dazu bin ich mit Johan und Iivo in detaillierten Gesprächen über die taktische Ausrichtung für die WM-Quali. Es stehen uns also sehr arbeitsreiche Wochen bevor.“