Sensationelles Comeback, Schweiz gegen Schweden

Kaum jemand der über 3.700 Zuschauer verstand, was gerade passiert war. Die Tschechinnen hatten die 55 vielleicht stärksten Minuten ihrer Floorball-Geschichte abgeliefert, waren im letzten Drittel mit 6:1 in Führung gegangen, führten kurz vor Schluss mit vier Toren. Trotzdem zog am Ende die Schweiz ins Finale gegen Schweden ein.

Die Nervosität war den heimischen Spielerinnen anzusehen. Das rappelvolle Patinoires du Littoral bot eine hervorragende Atmosphäre. Das tschechische Team schien dies aber weniger eingeschüchtert zu haben. Ohne Rücksicht auf Verluste stürmte die Auswahl des Schweizers Sascha Rhyner los – was sich auch auszahlte. Urbankova aus dem Slot, Ratajova per Strafstoß, Krupnova direkt. 3:0.

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Tatsächlich änderte sich weder im zweiten noch im letzten Drittel wenig am Spielbild – die Schweiz inkonsequent, Tschechien eifrig und gestützt durch eine herausragende Christianova im Kasten. Jirakova erhöhte schon auf 6:1. Aber dann…

Marti verkürzt in Überzahl, Ratajova scheitert im Penalty. Noch zu Beginn der 59. Spielminute führte Tschechien also mit 6:2. Dann ein Doppelpack durch Sutter, in der Schlussminute zwei weitere Tore, das letzte aus der Luft ins Netz gelenkt durch Wiki. Wahnsinn. 6:6. In der Verlängerung dauerte es dann vier Minuten und vierunddreißig Sekunden bis Wiki zum Overtime-Sieg traf. Ein historisches Comeback.

Im Finale trifft die Schweiz morgen auf Schweden, das im ersten Halbfinale Finnland ausgeschaltet hatte. Die Weltmeisterinnen legten regelmäßig vor, ihr ewiger Rivale glich stets aus. Erst der Treffer durch Wibron in der 54. Spielminute entschied die hochklassige Partie – 5:4.

Foto: Fabrice De Gasperis, Fabian Trees / IFF