Mit einem 4:3-Erfolg knackt das Team von Trainer Simon Brechbühler zum WM-Abschluss Lettland. Der siebte Platz ist alles andere als eine Enttäuschung. Dennoch waren die Leistungen, jene des deutschen wie auch der direkten Konkurrenz, eine ernste Ansage.
Wie Deutschland (gegen die Slowakei) so hatte auch Lettland (gegen Polen) sein erstes Platzierungsspiel klar mit 1:6 verloren. In ihrer letzten Partie an dieser WM erwischten die Baltinnen den deutlich besseren Einstieg – bei einem Distanzschuss von Amatere griff zunächst die sonst tadellose Gatzsch daneben. Wenige Sekunden später schlenzte Gaugere aus dem Slot ein – 0:2. Erst per Powerplay fand das deutsche Team ins Spiel, Best verkürzte.
Die ersten fünf Minuten des zweiten Drittels liefen dann vollends unter deutscher Regie, konkret der von Jensen und Baumgarten. Erst netzt Letztere aus dem Slot ein, um kurz darauf mustergültig per langem Pass durch Jensen auszugleichen. In der 25. Spielminute tauschen beide ihre Rollen, Baumgarten bedient Jensen im Powerplay – 4:2.
Matisone kann für Lettland zwar noch verkürzen und praktisch das gesamte Schlussdrittel spielt sich auf der deutschen Spielfeldhälfte ab, eine kompakte Aufstellung sowie Schlussfrau Gatzsch halten aber dicht. Deutschland bringt den 4:3-Sieg über die Runden und erobert einen mehr als soliden siebten Platz.
Tatsächlich war im Vergleich zu den nächst besser platzierten Slowakinnen (6.) und Polinnen (5., siegten mit 8:4) nicht mehr drin gewesen. Das mag zwar positiv bezüglich der Endplatzierung stimmen (2017 war es noch Platz 10), doch hinsichtlich individueller Fertigkeiten wie Technik, Dynamik und Spielübersicht hat man vorerst den Anschluss verloren. Im Übrigen gemeinsam mit Lettland.
Der Turniermodus sowie auch das Los hat Deutschland eine Chance gelassen und die aufrückenden, wenn nicht überholenden Dänemark und Norwegen auf Abstand gehalten. Auch 2021 wird man wohl unter den Top 8 starten dürfen – das hat man sich heute mit viel Einsatz erkämpft. Dieses Privileg dann erneut zu verteidigen, wird aber nochmal schwerer werden.
Foto: Michael Peter/IFF