Vier Spieltage vor Ende der Ligaphase hat sich die Spreu noch immer nicht vom Weizen getrennt. Schuld ist ein Leistungstief über Holzbüttgen und ein wiedererstarktes Wernigerode. Schriesheim scheint indes fest auf Playoff-Kurs zu sein. Und jetzt?
Nach einigen bitteren Pleiten hat sich das junge Wernigeroder Team erholt und konnte zuletzt mit ein paar furiosen Siegen wichtige Punkte sammeln. Nicht nur der überraschende Auswärtssieg in Holzbüttgen sorgte für Aufwind. Gegen Hamburg lagen die Devils bereits 0:6 zurück, holten plötzlich Schritt für Schritt auf, um durch Veteran Krupicka sogar noch den 7:6-Overtime-Sieg einzuheimsen.
Bislang sind die drei finnischen Last-Minute-Transfers noch nicht im Einsatz. Laut Flurfunk sollen sie auch erst in den Playdowns zur Rettung der Ligazugehörigkeit zum Einsatz kommen. Es wäre zu wünschen, dass man der Truppe von Coach Lisiecki das Vertrauen schenkt, auch dann ihr Schicksal noch selbst in die Hand nehmen zu dürfen. Doch wenn die Devils so weitermachen, könnte ihnen diese Sorge sowieso erspart bleiben. Denn die Playoffs sind wieder in greifbarer Nähe.
Und nicht für Wernigerode. Auch Kaufering mischt überraschend wieder im Rennen um die Endspiele mit. Vor wenigen Runden noch klebten die Red Hocks auf dem letzten Platz fest. Drei Siege aus den vergangenen vier Spielen katapultierten Kaufering aber wieder mitten ins Rennen um die Playoffs. Neben Big Points gegen Berlin (7:4) und Schriesheim (6:5 n.V.) gelang auch ein beachtlicher 6:5-Auswärtserfolg in Holzbüttgen.
Den Tabellenkeller bewohnt jetzt Berlin. Nach einer schwachen Hinrunde starteten die Rockets mit der bereits erwähnten Pleite in Kaufering ins neue Jahr – und Coach Hamann zog seinen Hut. Am vergangenen Wochenende lieferte Berlin zwar eine deutliche Leistungssteigerung, unterlag aber zweimal knapp – gegen Chemnitz (5:6) und Hamburg (2:3). Die Endrunde können die Rockets nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit knicken.
Das anstehende Duell zwischen Berlin und Schriesheim wird den Rockets entweder wichtigen Antrieb fürs Final4 liefern oder dem TV einen lang ersehnten Traum erfüllen. Ein Sieg in der Hauptstadt würde den Aufsteiger, aktuell Tabellenfünfter mit fünf Zählern Vorsprung auf Hamburg, in Richtung Endspiele anstoßen. Ansonsten dürfte vermutlich die vorletzte Spielrunde die Entscheidung bringen – dann trifft Schriesheim auf den ETV.
Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen spielt sich auch auf dem zweiten Tabellenrang ab, der die direkte Quali fürs Halbfinale bedeutet. Den belegen aktuell punktgleich Leipzig und Chemnitz, wobei die Messestädter eine um zehn Tore bessere Torbilanz vorweisen können. Das Restprogramm kommt dabei sehr ähnlich daher, beide müssen unter anderem noch gegen die Tabellennachbarn aus Weißenfels (Platz 1) und Holzbüttgen (Platz 4) ran.
Ähnlich souverän wie der UHC (ungeschlagen mit einem Vorsprung von 11 Punkten) dominiert der Chemnitzer Juho Kivinen übrigens die Scorerwertung. In 14 Spielen sammelte der Finne bislang 40 Tore und 20 Vorlagen, 14 Punkte mehr als Verfolger Florian Weißkirchen (Bonn, 23+23), gefolgt vom Leipziger Trio Pousi, Bothe und Granlund.
Foto: Floor Fighters Chemnitz