Seltsame Enden

Während Matthias Hofbauer und Mikko Kohonen endgültig ihre Karrieren beenden, wollen es sich manch andere doch jetzt noch überlegen. In Schweden dürfte dafür auch die nächste seltsame Entscheidung des Dachverbandes verantwortlich sein. Der kürte die Tabellenersten Falun und IKSU schlichtweg ohne gespielte Playoffs zu Meistern.

23 Jahre lang stand in der Schweiz Matthias Hofbauer für „Unihockey“ und der Sport stand für ihn. Championscup Sieger, Cupsieger und zehnmaliger Schweizer Meister, 565 NLA-Spiele mit 1.073 Skorerpunkten (511 Tore + 562 Assists). Dazu Rekordnationalspieler mit 194 Länderspielen und 268 Punkten und außerdem noch WM-Rekordscorer mit 97 Punkten in 57 WM-Spielen von zehn 10 WM-Turnieren. Jetzt ist Schluss.

Vermutlich hätte sich Hofbauer einen anderen Abschied gewünscht als im Schatten von Corona, im Anschluss an eine vorzeitig abgesagte Saison, und doch bleibt er gelassen: „Es mag jetzt vielleicht komisch klingen“, meinte Hofbauer gegenüber unihockey.ch, „aber ich habe nie damit spekuliert an einem Super-Event die Karriere zu beenden. Es war nun halt in Chur bei einem Geisterspiel, das passt schon.“

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Noch drei Jahre länger hat Mikko Kohonen durchgehalten. Der Bruder von Mika Kohonen feierte im Laufe dieser Saison den 41. Geburtstag. Sein letztes Spiel bestritt er beim Anschluss-Sieg von SPV gegen EräViikingit (1:2-Zwischenstand im Salibandyliiga-Virtelfinale). Auch der zweimalige Weltmeister hat nichts zu bereuen: „Ich habe 555 Ligaspiele auf dem Buckel, mehr als jeder andere in der finnischen Floorball-Geschichte. Damit kann man gut aufhören, ich habe alles gesehen“, schrieb Kohonen auf seinem Instagram-Account.

Ob auch andere Größen des Sports, etwa Star-Spielerin Anna Wijk, wie eigentlich angekündigt jetzt aufhören, ist indes ungewiss. Besonders gemischt sind die Gefühle in Schweden. Dort hat der Dachverband entschieden, dass die Tabelle über Titel-, Auf- und Abstieg entscheiden darf, da sie erstens abgeschlossen war (siehe „Corona pfeift ab„) und zweitens eine solche Lösung auch in den Statuten steht. Damit sind Falun (Herren) und IKSU (Damen) die neuen schwedischen Meister. Warberg und Visby steigen aus der SSL ab und Fagerhult Habo IBK und Team Thorengruppen SK wiederum auf.

Fotos: IFF Flickr Ville Vuorinen, Juha Käenmäki, Per Wiklund