Modus Operandi

Die Bundesliga wird auf zwölf Teams erweitert, der Modus steht aber noch nicht fest. Das Floorballmag listet diverse Optionen auf und erklärt ihre Vor- und Nachteile. Wer is Euer Favorit?

Tatsächlich war die Erweiterung der Bundesliga keine große Überraschung. Während einer gemeinsamen Telefon-Konferenz zwischen dem Dachverband und den Bundesligisten vor einigen Wochen herrschte Einigkeit, dass dies eine sinnvolle Lösung sein dürfte. Und so kam es nun auch.

Mit genauen Modalitäten will sich Floorball Deutschland aber noch Zeit lassen. Auch eine etwas unklare Erklärung zur zukünftigen Strukturierung des Unterbaus hinterlässt Fragen. Insbesondere zum Modus der 1. Bundesliga, also Playoffs, Playdowns, Auf- und Abstieg lässt es sich aber wunderbar spekulieren. Und da sind wir immer gerne dabei:

Option 1: 4-4-4

Der wahrscheinlichste Modus fürs kommende Jahr ist eine Lösung mit Hin- und Rückrunde und anschließender Teilung in vier Playoff- und vier Playdown-Teams sowie vier Mannschaften im Mittelfeld der Tabelle, die den Sommerurlaub antreten dürfen. Aufgrund der Enge des Terminkalenders 20/21 (Herren-WM, späterer Start wegen Corona etc.) sowie des Wunsches einiger Teams die gesamte Spielanzahl nicht zu sehr ansteigen zu lassen, würde man so (bei Entscheidungsserien im Best-of-Three-Modus) pro Team auf höchstens 28 Spiele kommen, in den vergangenen Jahren waren es 27. Würde der Kalender doch etwas mehr Kapazität bieten, wäre ein Best-of-Five-Modus in den Playoffs denkbar.

Option 2: 6-2-4

Der bisherige Spielmodus bleibt bestehen: Sechs Teams erreichen die Playoffs (Viertelfinale für Platz 3 bis 6, 1 und 2 sind im Halbfinale gesetzt), die letzten vier müssen in die Playdowns, das nun entstehende Pärchen in der Mitte hat Feierabend. Ein Vorteil wäre, dass die Playoffs nun für mehrere Teams erreichbar sind, was die Ausscheidungsspiele immer attraktiver macht. Die maximale Spielzeit erhöht sich aber gleich um vier Ligapartien, was zusätzlich zwei (bei Doppelspieltagen) bis vier Wochenenden benötigen würde.

Option 3: 8-4

Oder wie wäre es endlich mit den langersehnten 8er-Playoffs? Dass gleich zwei Drittel des Teilnehmerfeldes die Endspiele erreichen, nimmt insbesondere auf den vorderen Plätzen viel Spannung aus dem Spiel, selbst der Dritte oder Vierte wird vermutlich lange vor Ende der Ligaphase sicher durch sein. Andererseits würde dies insbesondere bei den Topteams, die oft auf viele ausländische Spieler setzen, Luft für den Einsatz junger Spieler lassen. Wie der 6-2-4-Modus würde ein 8-4 die maximale Anzahl auf 31 Spiele anheben. Eine Option wäre auch 8-2-2, was aber wiederum noch mehr „Gefahr“ aus den unteren Playoff-Plätzen nehmen würde.

Option 4: Masterround

Wir listen sie mal auf, aber eigentlich kann man uns mit ihr jagen. Zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts folgte auf die Ligaphase eine weitere Zwischenrunde der fünf bestplatzierten Teams (jeweils ein Spiel gegen jeden), die dann die vier Playoff-Kandidaten bestimmte. Bei zwölf Teams würde eine solche Masterround die Gesamtzahl auf bis zu 32 Spiele heranwachsen lassen. Trägt man die Ligaphase nur per Einfachrunde aus, würde man schon nach 11 Spielen die Spreu vom Weizen trennen. Und selbst bei weiteren Anpassungen bliebe das größte Problem bestehen: Außerhalb der involvierten Teams (und manchmal auch innerhalb) verstand kaum jemand das System, weder Fans noch Presse.

Foto: Floor Fighters Chemnitz