„Schippe draufgelegt“

Ein weiterer deutscher Nationalspieler darf in der Schweiz aufs Parkett. Tim Lemke wechselt von den Berlin Rockets zum NLB-Klub Kloten-Dietlikon Jets. Von der kommenden Saison erhofft sich der 22-jährige Verteidiger viel. Und hofft, dass Corona nicht allen einen Strich durch die Rechnung macht.

Studium und Familie locken Tim Lemke wieder zurück in die Schweiz. Tatsächlich hatte der agile Rechtsausleger dort schon die Nachwuchsabteilungen von Zürisee und GC durchlaufen. Mit der Ausnahme eines Auslandsjahrs war Lemke aber seit 2016 in der Bundesliga aktiv gewesen und hatte für Berlin in drei Spielzeiten insgesamt 38 Tore und 13 Vorlagen gesammelt. „Zu den Jets kam ich über meinen alten Trainer bei GC und auch über meinen Bruder, der die Unihockey-Szene in der Schweiz gut kennt“, erklärt der Nationalspieler. Vor acht Wochen war Lemke dann zum Sommertraining hinzugestoßen, nun hat er vorzeitig den definitiven Kaderschnitt geschafft.

„Meine schönsten Erinnerungen sind definitiv die Trainings und Spiele mit dem Team“, blickt Lemke auf seine Berliner Zeit zurück. „Unter widrigen Umständen haben wir es doch irgendwie geschafft, das Beste daraus zu machen. Highlights waren sicher das erste Final4 und das Endspiel in Dessau aber auch das Heim-Final4 in Berlin 2018. In einer nicht einfachen Stadt hat mich das Team gleich super aufgenommen. Zurückblickend habe ich die Zeit in Berlin sehr genossen und ich konnte viel neben aber auch auf dem Platz lernen.“

Die Kloten-Dietlikon Jets schlossen die vergangenen NLB-Saison auf Platz drei ab und haben Ambitionen, im Aufstiegskampf um die NLA mitzumischen. Das hohe Spielniveau dürfte Lemke auch im Rennen um einen Platz im Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Helsinki helfen. Während der technische Rechtsausleger in Berlin überwiegend offensiv eingesetzt wurde, soll er sich nun in der Schweiz, so wie bei der deutschen Auswahl auch, auf die Verteidigung konzentrieren.

„Ein großes persönliches Ziel ist es, sich fest im finalen WM-Kader einzuspielen und meine Rolle im Team zu finden“, sagt Lemke, der mit der Nationalmannschaft im vergangenen Jahr auch die Quali absolviert hat. „Ich denke, ich habe im Vergleich zur letzten Kampagne nochmal spielerisch und physisch ein Schippe draufgelegt und kann meinen Teil zu einer großartigen Mannschaft beitragen.“ Vorerst habe er aber nur den Wunsch, dass Covid-19 allen keinen Strich durch die Rechnung macht und dass die WM stattfinden kann, mit Zuschauern.

Fotos: Jacob Bestgen, IFF