Aus der Asche, aus dem Schatten

Hinter der klangvolleren lokalen Leipziger Konkurrenz von MFBC und SC DHfK hat sich in den vergangenen Spielzeiten der FBC Phönix etablieren können. Die Feuervögel feierten vor Kurzem mit einer Feier und einem Benefizspiel ihr zehn-jähriges Bestehen. Das Floorballmag im Gespräch mit dem stellvertretenden Abteilungsleiter und Mitglied der ersten Stunde Tino Pagel.

Floorballmag: Tino, wenn du auf die vergangenen zehn Jahre blickst, haben sich diese so entwickelt, wir ihr es euch erhofft hattet?

Konkrete Erwartungen an das „Projekt“ FBC Phönix Leipzig hatten wir damals nicht. Die Hoffnung war eher, nach der Abspaltung von unserem früheren Verein Partisan Connewitz eigene, professionellere Strukturen aufbauen und den Mitgliedern eine etwas leistungsorientiertere Herangehensweise an das gemeinsame Hobby bieten zu können. Zudem war der Wunsch nach besseren Trainingszeiten in Zentrumsnähe groß und diesen wollten wir unbedingt realisieren.

Und das war gelungen?

Zurückblickend kann man sagen, dass unsere angestrebten Ziele in den letzten zehn Jahren mehr als erreicht wurden. Aus den sieben Gründungsmitglieder ist inzwischen eine Floorball-Abteilung im Leipziger Verein ‚SG LVB e.V.‘ geworden, mit 50 Mitgliedern. Zudem besitzen wir drei Trainingszeiten in modernen Leipziger Sporthallen, bieten ein Freizeittraining für Neulinge und Wiedereinsteiger an und starten nun in unsere elfte Saison als Regional- oder Verbandsligist.

Vor Kurzem hatten wir über die zwei größeren Leipziger Vereine MFBC und SC DHfK geschrieben, die dieses Jahr in der 1. Bundesliga aufeinandertreffen. Welche Beziehung pflegt ihr zu diesen?

Die Beziehung zu den beiden „großen“ Leipziger Vereinen war über all die Jahre immer respektvoll und freundschaftlich. Da wir nie eine sportliche Konkurrenz darstellen wollten und im Spielbetrieb lediglich auf deren zweite Mannschaften trafen, waren die Berührungspunkte zwischen den Vereinen eher überschaubar. Freundschaftsspiele in der Saisonvorbereitung kamen natürlich regelmäßig zustande und sind auch weiterhin aufgrund der geografischen Nähe geplant. Ansonsten hilft man sich, wenn es nötig ist, immer untereinander aus und drückt den Leipziger Bundesliga-Vertretern selbstverständlich die Daumen, wenn es darauf ankommt.

Gibt es eine ganz bestimmte Philosophie, die Phönix ausmacht? Etwas, womit ihr euch bewusst lokal abgrenzt?

Unser Vorhaben war es vom ersten Tag an, die Lücke zwischen den „etwas lockerer“ organisierten Partisanen aus Connewitz und den beiden professionell geführten Bundesliga-Vereinen zu schließen und den ambitionierten Freizeitspielern in der Leipziger Floorball-Landschaft eine Alternative zu bieten, ohne dabei den Erfolgsgedanken gänzlich aus dem Auge zu verlieren. Phönix Leipzig zeichnet sich seit jeher dadurch aus, dass der Verein von sportbegeisterten und engagierten Mitgliedern in Eigenregie organisiert wird und jeder auf und neben dem Spielfeld hilft, den Klub voranzubringen. Das führt in vielen Bereichen – trotz inzwischen professioneller Strukturen – zu einer gewissen gestalterischen Unabhängigkeit. Unsere Zielgruppe sind dabei Schüler, Studierende, Arbeitnehmer, Selbstständige und Eltern, die Lust haben ihrem Hobby regelmäßig nachzugehen.

Und was sind die Ziele für die nächsten zehn Jahre?

Ziel für die kommenden Jahre ist es, die nächste Generation auf die organisatorischen Aufgaben im Verein vorzubereiten und den ‚Geist des Feuervogels‘ dadurch am Leben zu erhalten. Sportlich steht das Team seit einigen Jahren auf soliden Füßen und ist gut für die Regional- bzw. Verbandsliga gerüstet. Wenn Phönix Leipzig 2030 in ähnlicher Form sein 20-jähriges Jubiläum feiern dürfte, wäre das eine wunderbare Bestätigung für all die Anstrengungen und das Engagement der letzten Jahre.