Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen des Floorball Deutschland Pokals: Die zweite Runde der Herren wurde gespielt und es gab einige interessante Storylines. Aber auch das Coronavirus hat das Wochenende stärker beeinflusst als erhofft und gleich für die Verlegung mehrerer Spiele gesorgt.
Die steigenden Infektionszahlen gehen auch am Spieltrieb von Floorball Deutschland nicht spurlos vorbei: Vier Spiele der zweiten Pokalrunde mussten verlegt werden. Die Gründe für die Verlegung waren vielfältig, so wollten Teams verständlicherweise nicht in ein Risikogebiet reisen, um dort zu spielen. Im Kader vom SC DHfK Leipzig gab es einen Verdachtsfall, weshalb man sicherheitshalber das Spiel gegen Schriesheim absagte. Und wäre das nicht alles schon kompliziert genug, gab es dann noch enorme Engpässe bei den Schiedsrichtern. Die vier ausgefallenen Spiele sollen jetzt am Wochenende 07/08.11.2020 nachgeholt werden – dem Wochenende der dritten Pokalrunde. Die Spiele der dritten Runde der betroffenen Teams sollen dann vor dem Achtelfinale gespielt werden, durch die WM-Verlegung bieten sich im Dezember genug freie Termine.
In 20 Sporthallen wurde dann aber doch noch Floorball gespielt: In Lauenburg gab es im ersten Großfeldspiel für die örtliche Turngemeinschaft direkt mal einen großen Brocken: Die DJK Holzbüttgen mit all ihren klangvollen Namen: Janos Bröker, Torben Kleinhans und Co machten sich auf den Weg nach Schleswig-Holstein. Die DJK kam insgesamt auf 27 Treffer, aber besonders groß war der Jubel bei den Gastgebern, die sich kurz vor Schluss durch Wincenciusz mit dem Ehrentreffer belohnen konnten. Ähnlich torreich ging es zwischen Hannover 96 und dem MFBC Leipzig zu: Der MFBC zeigte seine Klasse und gewann souverän mit 20:2.
Ein Erstligist, der etwas mehr gefordert wurde, war Blau-Weiß 96 Schenefeld. Die Schleswig-Holsteiner hatten mit dem SCS Berlin einen Zweitligisten zu Gast. Trotz einigen Ausfällen bei den Gastgebern konnte Schenefeld am Ende mit 10:5 gewinnen, der SCS spielte vor allem ein starkes Mitteldrittel, wo den Berlinern alle fünf Tore gelangen. Andere Zweitligisten hatten mehr Losglück und sahen sich unterklassigen Gegnern gegenüber: Eiche Horn konnte die SG Osnabrück/Bielefeld ohne Probleme mit 12:2 besiegen, Dresden und Ebersgöns hatten ein paar Probleme mehr, gewannen aber letztendlich auch ihre Spiele. Die Igels waren in Döbeln zu Gast und setzten sich mit 5:3 durch, Ebersgöns spielte in Bonn gegen die Reserve der Dragons, die sich als ebenbürtiger Gegner erwiesen und nach dem ersten Drittel mit 4:0 in Führung lagen. Am Ende gelang es den Hessen allerdings noch das Spiel umzubiegen und so steht unterm Strich ein 9:6 Erfolg für Ebersgöns über Bonn.
Hamburg beinahe mit der Blamage
Am Samstagabend stand dann noch das Spiel ETV Piranhhas gegen Hannover Mustangs auf dem Programm: Die Gäste aus Niedersachsen reisten nur mit sieben Feldspielern nach Hamburg und sollten die Hanseaten dennoch vor große Probleme stellen: Hannover stellte sich hinten rein und beschränke sich aufs Konterspiel. Mit langen Bällen suchten sie immer wieder Maurice und Jeffrey Keller – und das mit Erfolg. Das erste Drittel konnten die Mustangs, trotz gefühlten zehn Prozent Ballbesitz, mit 1:0 gewinnen. Zu Beginn des zweiten Drittels legten die Hannoveraner nochmal nach: Maurice Keller traf zum 0:2 und zum 0:3, auch dank freundlicher Einladung durch die Hamburger. Dann schafften es die Piranhhas aber endlich mal ihre Angriffe konsequent zu Ende zu spielen und kamen zum Ende des Drittels zum Ausgleich. Mit einem Spielstand von 3:3 ging es ins Schlussdrittel: Und da machte sich der sehr schmale Kader bei den Gästen bemerkbar. Die Kräfte schwanden, insbesondere bei den Keller Brüdern, die das komplette Spiel durchspielten und nicht einen Wechsel nahmen. Entsprechend ergaben sich Räume für Hamburg und die schafften es jetzt auch sich gute Abschlüsse herauszuspielen, was in einem Endergebnis von 8:4 für Hamburg endete. Am Ende bucht der ETV also das Ticket für die nächste Runde aber das Spiel hätte auch sehr gut in Richtung der Niedersachsen ausgehen können, wie Hamburgs Kapitän Kühl nach dem Spiel zugab.
Rennsteigt verliert zu siebt
Der Sonntag forderte zunächst beide Kauferinger Teams: Die Bundesligamannschaft war in Dresden bei der zweiten Mannschaft der Igels zu Gast, die eigene Reserve spielte zu Hause gegen Rennsteig aus der zweiten Bundesliga. Und tatsächlich waren beide Teams der Bayern am Ende siegreich. In Dresden gab es einen ungefährdeten 10:0 Auswärtserfolg, aber die Überraschung des Wochenendes spielte sich im Sportzentrum Kaufering ab, wo der Zweitligist aus Rennsteig sogar deutlich von der Regionalliga Truppe der Kauferinger besiegt wurde. Nach 60 Minuten stand ein 14:6 auf der Anzeigetafel. Die Red Hocks konnten sich vor allem im Schlussdrittel deutlich behaupten, das gewannen sie mit 9:1. Der Grund für den hohen Leistungsabfall bei den Gästen ist dabei klar der besonders schmale Kader gewesen: Mit gerade einmal sechs Feldspielern versuchten die Thüringer den Einzug in die dritte Runde zu schaffen, das klappte nicht.
Für zwei Zweitligisten wurde es nochmal so richtig eng: Der USV TU Dresden und Stern München mussten nachsitzen: In der regulären Spielzeit konnten sie sich nicht gegen ihre unterklassigen Gegner durchsetzen, somit musste die Verlängerung her. Das Golden Goal gelang dann aber doch jeweils dem Favoriten: Stern gewann in Karlsruhe und Dresden gegen Erlensee.
Die weitern Spiele am Sonntag gingen alle recht deutlich an die Favoriten: Chemnitz gewann in Mainz, Weißenfels in Espenau, Quedlinburg in Kiel und Bonn in Stuttgart. Auch in den Duellen zweiter Teams aus dem regionalen Spielbetrieb gab es keine Überraschung. Der vermeintliche Favorit setzte sich jeweils deutlich durch. Lediglich das Spiel zwischen Mittelnkirchen und Gettorf war etwas knapper, am Ende setzten sich die Seahawks aus Schleswig-Holstein mit 8:6 gegen die Gastgeber durch.
Alle Ergebnisse der zweiten Runde findet ihr im Saisonmanager von Floorball Deutschland.
Am Sonntagnachmittag wurden dann noch die Spiele der dritten Runde ausgelost. Dabei kommt es zum Bundesligaderby zwischen Hamburg und Schenefeld. Beim Livestream der Auslosung kam des dieses Mal zu einem kleinen Fehler, der zu einem interessanten Sound-Mix führte. Die Auslosung hat folgende Paarungen für die dritte Runde ergeben:
Nord
BSV Roxel | TSG Füchse Quedlinburg |
Gettorf Seahawks | TV Eiche Horn Bremen |
Sieger: ETV Piranhhas II/III vs. Berlin Laikas | Sieger: SG West-Berlin vs. Red Devils Wernigerode |
Floorball Tigers Magdeburg | MFBC Leipzig |
Sieger: TV Eiche Horn Bremen II vs. USV Halle Saalebiber | DJK Holzbüttgen |
ETV Piranhhas Hamburg | Blau-Weiß 96 Schenefeld |
Süd
SSF Dragons Bonn | USV TU Dresden |
Red Hocks Kaufering II | UHC Sparkasse Weißenfels |
FC Stern München | Red Hocks Kaufering |
Frankfurt Falcons | Sieger: SC DHfK Leipzig vs. TV Schriesheim |
Lumberjacks Rohrdorf | Floor Fighters Chemnitz |
Unihockey Igels Dresden | Tollwut Ebersgöns |