In den europäischen Top-Ligen beginnen derzeit die Playoffs. In der Schweiz konnte sich der deutsche Nationalspieler Tino von Pritzbuer mit seinem Verein Waldkirch St. Gallen gerade noch so für die Playoffs qualifizieren. Im ersten Viertelfinalspiel ging es am Mittwochabend gegen das topgesetzte GC. Dabei konnte St. Gallen tatsächlich den Sieg erringen.
Der Jubel war groß, nachdem Waldkirch St. Gallen sich durch den Sieg gegen gegen Ulster die zweite Playoffteilnahme der Vereinsgeschichte sichern konnte. Mit 8:6 gewann WaSa gegen den Tabellennachbarn und sicherte sich so nach 2020 auch 2021 einen Platz in der Postseason. Dort geht es, wie auch schon im letzten Jahr, im Viertelfinale gegen den Grasshopper Club Zürich. Vergangene Saison endete die Serie noch 3:0 zu Gunsten des Favoriten, ehe die Saison aufgrund von Covid-19 abgebrochen wurde.
In Zürich starteten die Gäste um Tino von Pritzbuer perfekt in die Partie: Nach drei Minuten verlor GC den Ball kurz vor dem eigenen Tor, Rahul Chiplunkar konnte aus kürzester Distanz zum 0:1 einschieben. Wenige Minuten später konnte WaSa dann sogar per Doppelschlag auf 0:3 erhöhen, dabei gelang es Michael Schiess bei seinem Treffer sogar den Schweizer Nationaltorwart Pascal Maier zu tunneln. Die favorisierten Züricher erzielten dann aber noch im ersten Drittel das 1:3. Kurz vor Schluss traf Rüegger.
Das zweite Drittel sollte dann der beste Spielabschnitt der Gastgeber werden. Zunächst konnten sie nach einem Eckfreischlag ihren zweiten Treffer erzielen, ehe ein Schnitzer in der Verteidigung St. Gallen erneut einlud den zwei Tore Abstand widerherzustellen. Es gelang WaSa sogar die Führung weiter auszubauen, eine schöne Kombination konnte Topscorer Schiess zu etwas Zählbarem verwerten. Doch jetzt begann GC ein Feuerwerk: Innerhalb der letzten sieben Minuten im zweiten Drittel gelang es den Blau-Weißen den Spielstand auf 6:5 zu drehen. Die vier Tore erzielten Steiger, Göldi, Wenk und Laely. Der Favorit ging also doch noch mit einer Führung ins Schlussdrittel.
Die erste Szene im dritten Abschnitt ging dann an den Deutschen Nationalspieler. Tino von Pritzbuer bekam einen springenden Ball im Slot genau vor die Kelle und netzte per Volley zum 6:6 Ausgleich. Das Spiel war jetzt super spannend und ausgeglichen, ehe Zürich sieben Minuten vor dem Ende erneut in Führung gehen konnte. Der Top-Scorer der Gastgeber, Joël Rüegger, traf nach einem Konter. Jetzt war WaSa gefordert. Drei Minuten vor Spielende nahmen sie eine Auszeit, Goalie Schmied musste das Tor verlassen, volles Risiko sechs gegen fünf.
Der Mut sollte belohnt werden: Nur 20 Sekunden nach dem Timeout konnten die Gäste abermals ausgleichen. Jetzt wieder im fünf gegen fünf, wollte GC eine Minute vor dem Ende nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte einen Konter fahren. Doch der Ball ging schnell wieder verloren und fand sich Momente später im Züricher Tor wieder. WaSa hatte es tatsächlich noch geschafft das Spiel in den letzten drei Minuten zu drehen. Nun war GC wieder gefordert, somit nahmen sie ihrerseits den Goalie aus dem Spiel. Den Gästen gelang es aber wenige Sekunden vor Ablauf der Uhr das Empty-Net zu treffen, nachdem Schmied mit einem langen Auswurf Rahul Chiplunkar gut in Szene gesetzt hatte. So setzte der der erste Torschütze der Partie auch den Schlusspunkt in diesem denkwürdigen Spiel.
Für Waldkirch St. Gallen war das der erste Playoff Sieg der Vereinsgeschichte. Um sich in der Serie durchzusetzen und ins Viertelfinale einzuziehen, benötigt der Partnerverein der Red Hocks Kaufering noch drei weitere Siege. Die nächsten beiden Spiele stehen am Wochenende an. Am Samstag um 18:00 wird in St. Gallen gespielt, Sonntag um 16:00 dann erneut in Zürich. Kann WaSa den den großen Favoriten aus Zürich weiter ärgern? Wir werden es sehen.
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