Die Überraschung blieb aus. Am Ende setzten sich die Favoritinnen gegen die Herausforderinnen aus dem Berner Umland mit 4:2 durch. Spannend war es dennoch. Die Jets trafen erst wenige Sekunden vor Schluss ins empty Net. Alle wichtigen Informationen zur ersten Meisterschaftsentscheidung der Saison 2020/21 haben wir für euch zusammengetragen. So lief das Superfinale zwischen den Kloten-Dietlikon Jets und den Skorpions Emmental Zollbrück.
Es hätten auch deutlich mehr Tore fallen können, trafen beide Teams doch mehrfach das Torgestänge. Unterm Strich waren es sechs Tore und ein technisches Tor, was die Jets gerne bekommen hätten, doch das Floorball-Regelwerk verwehrte den Züricherinnen die Vorentscheidung. Was war passiert? Die Skorpions mussten in den letzten Minuten einen 2:3 Rückstand aufholen und spielten mit sechs gegen fünf. Torhüterin Helene Bircher hatte ihr Tor verlassen und auf der Bank platzgenommenen, als der Konter der Jets rollte. Doch bevor Julia Suter den Ball im leeren Tor unterbringen konnte, grätschte die Kapitänin der Skorpions, Lisa Liechti, den Ball noch von der Torlinie. Selbstverständlich ein Schutzraumvergehen und auch noch Bodenspiel. Die Schiedsrichter entscheiden richtig und gaben einen Strafschuss. Dieser wurde vergeben und so blieben die Bernerinnen im Spiel. Im Eishockey hätte es bei einer solchen Aktion ein technisches Tor gegeben. Das erklärten die Schiedsrichter im Anschluss auch einer aufgebrachten Julia Suter.
Spielerin des Spiels war ganz klar Michelle Wiki, die an allen Toren der Jets direkt beteiligt war (3+1). In ihrem letzten Spiel auf Schweizer Boden überragte die Nationalspielerin und verhalf ihrer Mannschaft so zum Titelgewinn. Ihre persönliche Zukunft liegt in Schweden, wo sie noch ein Jahr Floorball spielen und eine Ausbildung machen möchte. Ebenfalls ihr letztes Spiel musste Natálie Martináková machen. die 22 jährige Tschechin kann wohl verletzungsbedingt nicht weiter Leistungssport betreiben. Das Spiel gegen die Skorpions spielte die mit einer Knie-Orthese.
Schöne Momente gab es nach dem Spiel. Bei der Siegerehrung überreichten die Trainer ihren Spielerinnen die Medaillen. Insbesondere der Emmentaler Coach Lukas Schüepp hatte noch ein paar persönliche Worte für seine Athletinnen parat. Alles in allem waren die Skorpions trotz der Niederlage stolz auf die Silbermedaille und behielten diese auch nach der Siegerehrung noch um. Der riesige Pokal für den Schweizer Meistertitel ging aber an Michelle Wiki und die Jets. Sie überzeugten die gesamte Saison und stehen zurecht ganz oben auf dem Treppchen.
Wie sich das Meisterrennen in der kommenden Saison gestalten wird bleibt abzuwarten. Die Piranhas aus Chur, welche derzeit einen Umbruch durchleben werden sich sicherlich in den Meisterkampf zurückmelden wollen, die Jets haben ein paar Abgänge zu verkraften und die Skorpions wollen nach Silber dieses Jahr beim nächsten Mal den Titel angreifen. Die nächste Saison könnte also wohlmöglich die spannendste werden, die es seiet langem gab in der NLA der Damen.