Endlich wieder Leipzig-Derby – Top Spiel #2

Diese Woche haben wir uns mal etwas intensiver mit dem Leipziger Stadtderby auseinandergesetzt. Nach vielen Jahren gibt es das Duell zwischen dem MFBC und dem SC DHfK endlich wieder in der 1. Bundesliga. Floorballmag Top Spiel die Zweite.

Fakten zum Spiel

Ausgangslage

Sowohl der MFBC, als auch der SC DHfK sind gut in die Saison gestartet. Der MFBC gewann überraschend deutlich gegen Bonn (13:4) und der SC DHfK setzte sich mit 6:5 gegen Kaufering durch. Die Saisonziele der beiden Teams könnten aber unterschiedlicher nicht sein. Während der MFBC am liebsten seinen Titel verteidigen möchte, geht es für den Sportclub primär um den Klassenerhalt. Die Favoritenlage für das Spiel dürfte damit geklärt sein.

Das sagen die Teams

Wir haben ein kurzes Interview mit Svenson Hoppe (MFBC) und Paul Sigmund (SC DHfK) geführt.

Floorballmag: Moin Svenson, Moin Paul, nach einigen Jahren steht jetzt erstmals wieder das Leipziger Derby auf dem Programm. Ist das etwas Besonderes für euch oder doch ein Ligaspiel wie jedes andere?

Svenson Hoppe: Ich kann da natürlich nur für mich sprechen: Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere. Die Rivalität habe ich nie wirklich erfahren dürfen und so ist ein Spiel beispielsweise gegen Weißenfels doch noch etwas spektakulärer und packender. Die kurze Anfahrt gegen den DHfK ist aber auch schon etwas Feines.

Paul Sigmund: Kein DHfK-Spieler, der am Samstag 18:30 Uhr auf das Spielfeld läuft, wird sich mental auf ein normales Ligaspiel einstellen. Vielmehr merkte man unserem Team an, dass bereits mit dem ersten Release des Spielplans, bei allen die Vorfreude auf den zweiten Spieltag enorm stieg. Für uns ist es definitiv etwas Besonderes. Das, was bereits seit einiger Zeit unseren Nachwuchsmannschaften gelingt, möchten wir mit unserem Bundesligateam nun endlich auch versuchen. Einen Sieg in einem offiziellen Punktspiel gegen den MFBC. Dafür werden wir am Samstag alles geben.

Paul, ihr seid der klare Underdog. Wie erwartet ihr den MFBC, auf wen müsst ihr besonders Acht geben?

Paul Sigmund: An der Favoritenrolle wird sich bis Samstag sicherlich auch nicht viel ändern. Dennoch steht zu Beginn ein 0:0 auf der Anzeigetafel und wir haben die gleichen Ausgangsvoraussetzungen dieses Spiel zu gewinnen, wie die Mannschaft vom MFBC.
Ich denke die Jungs vom MFBC wollen dieses Jahr ganz klar die Titelverteidigung in Angriff nehmen. Obwohl sie im Gegensatz zu den Spielzeiten davor, sich in diesem Jahr nur mit einem finnischen Spieler verstärkt haben, birgt ihre Mannschaft in meinen Augen dennoch das benötigte Potenzial. Sie sind eine gute Einheit, mit einer starken Mentalität und einem guten physischen Spiel. Am vergangenen Wochenende gegen Bonn haben sie bereits eine erste Duftmarke gesetzt. Natürlich sind ihre Herrennationalspieler das Aushängeschild und in engen Spielen immer für einige Scores gut. Müsste ich mich jetzt auf Namen festlegen, so würde ich Paul Kretzschmar und Erik Schuschwary sagen. Aber auch Arian Trützschler hat am vergangenen Wochenende gezeigt, was er in dieser Saison vorhat.

Svenson, wie wollt ihr der Favoritenrolle gerecht werden?

Svenson Hoppe: Wir wollen das Spiel 60 Minuten lang dominieren und dem Spiel unseren Stempel aufdrücken. Dominanz lässt sich auf den ersten Blick am Ballbesitz messen, aus dem wir dann gute Torchancen kreieren wollen. Ich denke wenn wir hier noch effektiver als letzte Woche werden, sollten wir die klar spielbestimmende Mannschaft sein und das sollte dann im Optimalfall auch die Anzeigetafel zeigen.

Svenson, der SC DHfK wird besonders motiviert sein und kommt mit Schwung aus dem ersten Spieltag. Wie erwartet ihr den Sportclub und wo könnten sie euch gefährlich werden?

Svenson Hoppe: Wir erwarten grundsätzlich einen eher defensiv eingestellten Gegner der aggressiv und leidenschaftlich verteidigen wird und nach Möglichkeiten versucht, Konter zu fahren. Wenn wir es schaffen einen gute Balance in der offensiven Zone zu finden und ihre Konter zu verhindern, sollten wir diesen „Schwung“ recht schnell bremsen und unser Spiel durchziehen können.

Paul, was müsst ihr machen, damit der Derbysieg an euch geht?

Paul Siegmund: Auf jeden Fall müssen wir unsere Fehler minimieren. Gegen Kaufering hat man gesehen was passiert, wenn wir Fehler in unserem eigenen Aufbauspiel machen. Der MFBC wird viel Druck auf uns ausüben, somit muss unsere Transition sitzen. Ansonsten müssen wir das physische Spiel annehmen sowie mittragen und die Chancen, welche uns angeboten werden, offensiv nutzen. Wir brauchen am Samstag drei Linien mit 15 Spielern, welche alles geben wollen und werden. Auch wenn man ein solches Spiel nur als Team gewinnen wird, denke ich, dass es am Samstag auch im Besonderen auf Spieler wie Lucas Frommhold, Ferdinand Ondruschka und Daniel Gaumnitz ankommen wird.  

Mal weg vom Spiel am Samstag, welche Ziele habt ihr euch für die Saison gesteckt, ihr seid ja beide gut gestartet…

Svenson Hoppe: Unser Start war wirklich sehr gut. Wir haben es geschafft, fast 60 Minuten dominant zu spielen und haben diese Dominanz auch in Tore ummünzen können. Für die Saison hätte ich uns lieber in der Jägerrolle gesehen, da wir durch einige Abgänge und neue Spieler noch etwas Zeit brauchen werden um unser bestes Niveau spielen zu können. Die Erwartungen an unser Team vor der Saison waren groß, bisher konnten wir ihnen gerecht werden, jetzt heißt es von Spiel zu Spiel Fortschritte zu machen, wenn wir dann am Ende der regulären Spielzeit oben stehen, hätte ich damit auch kein Problem 😉
Zu den Zielen der Saison zählt logischerweise das Erreichen der Playoffs, auf welchem Tabellenplatz ist wie gesagt erst einmal zweitrangig, bekanntlich ist dann sowieso alles möglich. Am Ende der Saison wollen wir natürlich ganz oben stehen und unseren Titel verteidigen, das ist klar.

Paul Siegmund: Der Auftaktsieg gegen Kaufering hat mir gezeigt, dass mit diesem Team vieles möglich sein wird. Allem voran unser Ziel, einen erfolgreichen Verbleib in der ersten Floorballbundesliga zu erreichen. Hierfür haben wir am vergangenen Wochenende einen Grundstein gelegt und würden diesen natürlich gerne mit einem Sieg am kommenden Samstag veredeln. Neben dem Verbleib als Bundesligist wollen wir auch als Team weiter zusammenwachsen, individuell sowie im Kollektiv an unseren Defiziten arbeiten und uns allmählich aus der dauerhaften Rolle des „Underdogs“ herausarbeiten. Dies sind natürlich hochgesteckte Ziele für die erste Saison im Oberhaus, aber manchmal braucht es eben auch ambitionierte Ziele, um voranzukommen.

Und zum Abschluss brauche ich noch einen Ergebnistipp von euch, was meint ihr wie geht das Spiel aus?

Paul Siegmund: MFBC 7: 8 DHfK

Svenson Hoppe: Der erste Spieltag im Floorballmag Tippspiel lief nicht gerade gut, weshalb ich davon absehen würde hier eine genaue Prognose abzugeben. Aber ich denke ein ähnliches Ergebnis, wie gegen Bonn, sollte unser Ziel sein und würde mich schlussendlich auch zufrieden stellen.