Heute startet in Polen die U19 Damen WM. Aus diesem Anlass haben wir vor ein paar Tagen ein Interview mit Janika Willingmann – der Kapitänin der deutschen Mannschaft – geführt. Was sie zu sagen hat lest ihr hier.
Floorballmag: Hallo Janika, danke, dass du dir die Zeit nimmst uns ein paar Fragen zu beantworten. Wie war deine erste Saison in Dümpten für dich? Ihr seid ja direkt mal Deutscher Meister geworden – Herzlichen Glückwunsch an der Stelle nochmal.
Janika Willingmann: Dankeschön! Die Dümptener Füchse haben mich im Oktober unheimlich herzlich aufgenommen. Die letzte Saison lief für uns sehr erfolgreich. Eine tolle Teamleistung. In der nächsten Saison wollen wir daran anknüpfen, den Titel verteidigen und natürlich wollen wir auch ins Final 4. 😀
Nun soll es heute aber natürlich vor allem um das große Event gehen, was in den nächsten Tagen ansteht – die U19 WM in Polen. Was kommt dir gerade in den Kopf, wenn du an die kommende Weltmeisterschaft denkst? Aufregung, Vorfreude?
Klar, wenn ich jetzt an die WM denke, die kurz bevorsteht, fängt es schon an zu kribbeln. Nachdem sie einmal wegen Corona verschoben und auch noch ein neuer Ausrichter gefunden werden musste, bin ich umso glücklicher, dass es jetzt los geht. Die Vorfreude ist riesig.
Lass uns aufs Sportliche gucken – euer Kader umfasst 20 Spielerinnen, zusammen mit Luisa Diesener, Virginia Kunkel und Emma Schroferl gehörst du zu den erfahreneren Spielerinnen, da ihr alle bereits schon die letzte U19 WM gespielt habt. Ist es eure Aufgabe mehr Verantwortung auf dem Feld zu übernehmen? Du bist darüber hinaus ja auch noch die Kapitänin des Teams.
Ja, wir vier waren schon bei der U19 WM im letzten Jahr in Uppsala in der Nationalmannschaft und haben dadurch Erfahrungen sammeln können, die wir jetzt einbringen werden. Dazu gehört es auch, Verantwortung auf dem Spielfeld zu übernehmen, Ruhe auszustrahlen und die jüngeren Spielerinnen mitzureißen.
Als Kapitänin möchte ich das Team zusammenhalten, es motivieren und pushen, um das Optimum herauszuholen. Ich hoffe, dass wir mutig und selbstbewusst spielen, es auch den stärksten Gegnerinnen so schwer wie möglich machen und für die ein oder andere Überraschung sorgen; so wie bei der WM in Uppsala, bei der wir gegen die Schweiz ein Unentschieden herausgeholt haben.
Ihr seid in einer Gruppe mit Finnland, der Schweiz und Gastgeber Polen. Wie geht ihr das Turnier an? Gibt es eine Platzierung die ihr euch als Mannschaft als Ziel gesetzt habt?
Unser Hauptziel bei dieser WM ist es, unter den Top 8 Nationen zu bleiben. Es ist uns bewusst, dass es schwere Spiele werden, aber wir werden kämpfen.
Solltet ihr vierter werden in der Gruppe, würdet ihr anschließend auf den Gruppenersten der Gruppe D treffen. Ist das etwas, womit du dich schon beschäftigt hast, gegen wen es da gehen könnte oder blendest du das komplett aus und guckst nur von Spiel zu Spiel?
Natürlich habe ich schon mal geschaut, auf wen wir treffen könnten, wenn wir Gruppenvierter werden, aber der Fokus liegt für mich immer auf dem kommenden Spiel und wir wollen nicht Vierter der Gruppe werden. ;D
Eure Vorbereitung war aufgrund der Verschiebung der letzten WM deutlich kürzer als gewöhnlich. Die Sichtung begann ja erst im Sommer letzten Jahres. Wie sehr hat die Verschiebung der WM* euch in die Karten gespielt für eine etwas längere Vorbereitungszeit? Wie bewertest du die Vorbereitung insgesamt?
*ursprünglich sollte die WM im Mai in Neuseeland stattfinden, musste dann aber aufgrund der Reisebeschränkungen während der Corona Pandemie verschoben werden.
Wir hätten ursprünglich nur ein halbes Jahr Vorbereitungszeit gehabt. In dieser Hinsicht war es für uns gut, dass die WM noch einmal um ein halbes Jahr verschoben worden ist, sodass wir uns jetzt zumindest ein Jahr vorbereiten konnten. Dies ist ja immer noch ein Jahr weniger als bei den früheren Kampagnen. Leider sind auch Vorbereitungsturniere wie der Polish Cup ausgefallen. Wir waren deshalb froh, dass Floorball Deutschland für uns die Testspiele in Eerikkilä (Finnland) gegen die U17 Teams aus Finnland und der Schweiz organisiert hat. Dadurch konnten unsere jüngeren Spielerinnen das erste Mal Erfahrungen auf internationalem Parkett sammeln.
Dann nochmal zu dir persönlich – du bist Kapitänin der U19, hast im Alter von 18 Jahren bereits deine erste A-Weltmeisterschaft als Stammspielerin gespielt und dieses Jahr frisch gebackene Deutsche Meisterin. Was soll da noch alles kommen? Hast du noch irgendwelche Ziele, die du unbedingt erreichen willst?
Als Sportlerin darf man sich nicht auf Erfolgen ausruhen. Man muss immer weiter an sich arbeiten. Wenn man einen Titel errungen hat, möchte man ihn in der nächsten Saison auch verteidigen. Ein Sieg im Pokal wäre auch verlockend. Die Nominierung für die Nationalmannschaft ist für alle Spielerinnen immer schwer erarbeitet und eine besonders große Ehre.
Vielen Dank für deine Zeit, hast du zum Abschluss noch eine Botschaft, die du der deutschen Floorballszene mitteilen willst?
Habt Spaß mit eurem Team auf und neben dem Feld.