Midseason-Powerranking – 1. FBL Damen

Die Hinrunde der Floorball Bundesliga Damen ist fast beendet, lediglich die Partie zwischen Hamburg und Bonn steht noch aus. Aller höchste Eisenbahn, dass wir mal ein Blick auf die Liga in der Saison 22/23 werfen und die Teams gemäß ihrer bisherigen Performance ranken. Willkommen zum Powerranking der Damen Bundesliga!

Platz 1: Dümpten ist als amtierender Meister das Team to beat in dieser Saison. Der Kader weist quasi keine Veränderungen auf, einzig ein paar Nachwuchstalente haben in dieser Saison den Sprung ins Bundesliga Team geschafft. Die Mannschaft aus Mülheim kann weiterhin auf die Qualität etlicher Nationalspielerinnen zählen: Lena Best, Theresa Beppler-Alt, Janika Willingmann, Jana Baccus – um nur ein paar Namen zu nennen. Dass die Füchse das beste Team der Liga sind, haben sie in der Hinrunde bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Acht Siege aus acht Spielen, alle davon mehr oder weniger ungefährdet, sprechen eine deutliche Sprache. Dümpten ist der Favorit auf das Double.

Platz 2: Die letzte Saison war für Wernigerode gerade zum Ende hin eine zum Vergessen. Ein schmaler Kader führte unweigerlich zu vielen Niederlagen. Doch in der Offseason wurde einiges am Kader geschraubt. So wurden unter Anderem drei Finninnen verpflichtet, dazu kommen einige Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs. Damit sind die Devils deutlich breiter aufgestellt, als in der Vorsaison und auch qualitativ gab es vor allem durch die drei Legionärinnen ein erhebliches Upgrade. Dass man die neu formierte Truppe aus dem Harz in der Diskussion um den zweiten Platz definitiv auf dem Zettel haben sollte, zeigten sie bereits eindrucksvoll in der Hinrunde. Lediglich gegen Dümpten musste man eine Niederlage hinnehmen, insgesamt steht Wernigerode bei sechs Verlustpunkten. Mit dem Kader ist den Red Devils in der Rückrunde auch noch einiges zuzutrauen, eine direkte Qualifikation fürs Halbfinale wäre keine Überraschung.

Platz 3: Der MFBC ist eine der positiven Storys der aktuellen Saison, denn nicht nur bei den Herren läuft es derzeit prächtig, auch die Damen sind sehr gut dabei. Mit einer Niederlage (Dümpten) und einem Unentschieden (Wernigerode) stehen die Leipzigerinnen aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz. Damit zählen die Damen des MFBC dieses Jahr zu den drei Teams, die sich hinter Dümpten um den zweiten Platz duellieren, welcher eine direkte Qualifikation fürs Halbfinale mit sich bringt. Auch wenn der MFBC mit dem aktuell zweiten Platz hier die beste Ausgangslage hat, könnte die Rückrunde für die Sachsen doch etwas schwieriger werden als die Hinrunde, denn gegen die besten Teams der Liga standen zunächst nur Heimspiele auf dem Programm. Jetzt geht es auf die anstrengenden Auswärtsfahrten, weshalb es am Ende knapp nicht für den zweiten Platz reichen wird.

Platz 4: Der ETV hat auch in dieser Saison einen starken Kader am Start. Der Verlust von Lara Nethe schmerzt sicherlich, allerdings wurde auch hochkarätiger Ersatz verpflichtet: Mit Jessica Schulz kam eine Nationalspielerin aus Wernigerode, außerdem ist Maria Kapteina zu erwähnen, die von den Förde Deerns nach Hamburg gewechselt ist. Wenn die Hamburgerinnen in der regulären Saison noch auf Platz zwei vorstoßen wollen, müssen sie eine fast fehlerlose Rückrunde spielen. Aufgrund von zu vielen Punktverlusten gegen die direkte Konkurrenz rangieren die Piranhhas aktuell auf dem 4. Platz. Es ist dem ETV definitiv zuzutrauen, jede Mannschaft der Liga zu besiegen. Trotzdem wird es unterm Strich nicht reichen, um sich das Viertelfinale zu ersparen. In den Playoffs werden die Lady-Piranhhas allerdings das Team sein, dem eigentlich jede Mannschaft lieber aus dem Weg gehen würde. Eine Überraschung wäre eine erneute Finalteilnahme nicht.

Platz 5: Der UHC erlebt in der Saison 22/23 eine schwierige Spielzeit. Mal können die Cats einen vollen Kader aufweisen, in anderen Spielen herrscht wahre Personalnot, zum Teil auch auf bei den Goalies. So kam unter Anderem auch die überraschende Niederlage in Bremen zustande, welche sicherlich den Tiefpunkt der bisherigen Saison des UHC da stellt. Trotz alledem ist Weißenfels auch in diesem Jahr eine solide Bundesligamannschaft, die sich ihren Platz in den Playoffs sichern sollte. Dort können sie für jedes Team in der Liga zu einem ekeligen Gegner werden, denn eins sollte man immer beherzigen: Unterschätze niemals den UHC, ansonsten könnte es böse enden.

Platz 6: Irgendwie ist Bonn diese Saison am struggeln. Der Abgang des langjährigen Trainers Daniel Mahnken könnte ein möglicher Grund sein, aber eigentlich verfügt der Kader der Bonnerinnen weiter über einiges an Qualität. Besonders die Achse um Bröker, Weißkirchen und Schlotmann ist hier zu erwähnen. Doch statt einer Fortsetzung der guten Form zum Ende der letzten Saison, bleiben die Dragons diese Saison bisher unter ihren Möglichkeiten und finden sich mitten im Kampf um die Playoffs wieder. Diese zu erreichen wird ein wahrer Kraftakt, doch schlussendloch sollte die individuelle Qualität des Kaders reichen, um Bonn einen Platz in der Postseason zu sichern.

Platz 7: Das neu formierte Team aus Berlin ist in der Bundesliga angekommen. Diese Aussage konnte man bereits nach dem überraschenden Sieg gegen Bonn am ersten Spieltag tätigen. Einige Spiele später kann man sie nur nochmal unterstreichen. Die Berlinerinnen haben bislang drei Siege einfahren können, was eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Playoffs bedeutet. Ob es auch für die Postseason reichen wird bleibt abzuwarten, möglicherweise haben hier die etablierten Teams aus Weißenfels und Bonn am Ende die Nase vorne, weil sie über deutlich mehr Erfahrung in der Bundesliga verfügen. Chancenlos ist das neue Team aus Berlin aber keinesfalls, es dürfte spannend werden…

Platz 8: München ist auch in diesem Jahr ein gutes Stück von den Playoffs entfernt. Zu inkonstant sind die Leistungen des FC Stern über alle Spiele hinweg. Einmal haben sie sogar Dümpten am Rand einer Niederlage, während es ein paar Spieltage später eine deutlich Klatsche gegen Liga Neuling FloorballBB United gibt. In den Spitzen ist erkennbar, wo das Potenzial der Mannschaft liegt, aber sie schaffen es nicht die Topform regelmäßig abzurufen. So stehen die Münchenerinnen mit nur einem Sieg aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz, deutlich entfernt von einem Playoff-Rang. Durch die neuen Teams aus Bremen und Berlin gibt es jetzt in der unteren Tabellenhälfte mehrere Teams auf einem vergleichbaren Leistungsniveau, das kann auch der Entwicklung von München nur zugute kommen.

Platz 9: Eiche Horn ist das schwächste Team der Liga, was nicht heißt, dass die Bremerinnen auf dem Niveau nicht mitspielen können. Gegen die Topteams der Liga gab es zwar bisher in der Regel deutliche Niederlagen, aber gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte war es oft knapp. Etwas kurios kam der Sieg gegen Weißenfels zu Stande, da der UHC ohne etatmäßige Torhüterin anreiste. Dennoch stellt Bremen eine große Bereicherung für die Liga da. Auch wenn es wohlmöglich in der Rückrunde nochmal für Punkte reichen wird, wird Eiche Horn am Ende auf dem letzten Platz landen. Berlin ist zu spielstark und München kann noch etwas mehr Bundesliga Erfahrung aufweisen, was schlussendlich den Ausschlag geben wird. Trotzdem darf man in Bremen stolz sein auf die erste Saison in der 1. Bundesliga.