Da kann man schnell den Überblick verlieren. Insbesondere die 1. Bundesliga der Herren erwartet eine unübliche Saison. Zwölf Teams. Vierer-Playoffs. Nur zwei Teams müssen in die Relegation, können aber auch direkt absteigen – wenn Corona will. Und wer darf wo spielen? Und was ist mit Zuschauern? Das Floorballmag fasst den neuen Jahrgang zusammen.
Zwölf Teams sollen Saison nicht strecken
Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Dachverband nach Lösungen suchen, den sportlichen Wettbewerb der deutschen Spitzenligen aufrecht zu erhalten. Die Folge ist eine erweiterte Liga mit zwölf Teams sowie einer Hin- und Rückrunde, in der die ersten vier Teams die Playoffs erreichen und dort in Best-of-Three-Serien den Meister ausspielen. Das Spiel um Bronze findet als Einzelspiel statt.
Der Fünfte und Sechste haben somit nach der Ligaphase bereits Urlaub und ziehen nicht in die Endrunde ein. Ebenso auch der Siebte bis Zehnte. Denn lediglich die zwei letztplatzierten Teams müssen den direkten Absteiger ausspielen – in einer Best-of-Three-Serie. Der Sieger dieser Auseinandersetzung trifft auf den „Zweiten“ der 2. Bundesligen.
Um gegen Corona-Chaos gewappnet zu sein, fügt der Dachverband in seinen Durchführungsbestimmungen diverse Sonderregelungen hinzu: „Sollte der Spielbetrieb aufgrund unvorhersehbarer Einschränkungen (z. B. im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie) erst zu einem späteren Zeitpunkt beginnen können, kann der Modus insoweit angepasst werden, dass eine Einfachrunde mit anschließenden Playoffs ab dem Viertelfinale sowie Playdowns ab dem Halbfinale gespielt wird.“
Die heißen Plätze sind ganz hinten
Und was wenn alles früher enden muss? Der Dachverband stellt deshalb klar: Sollte der Spielbetrieb aufgrund unvorhersehbarer Einschränkungen (z. B. im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie) nicht realisierbar sein, so kann der Modus insoweit angepasst werden, dass die Saison nach Abschluss der Hin- und Rückrunde für beendet erklärt wird. In diesem Fall wird dem zum Zeitpunkt der abgeschlossenen Hin- und Rückrunde in der Tabelle erstplatzierten Team der Titel „Deutscher Meister“ zugesprochen. Das zweitplatzierte Team erhält den Titel „Deutscher Vizemeister“.
Besonders brisant: Sollte die Durchführung von Playdowns aufgrund unvorhersehbarer Einschränkungen nicht realisierbar sein, so kann der Modus insoweit angepasst werden, dass die Saison nach Abschluss der Hin- und Rückrunde für beendet erklärt wird. In diesem Fall steigen Platz 11 und Platz 12 der Vorrunde direkt in die 2. FBL ab.
Auch Damen mit Sonderregelung
Dieselben Regeln beziehen sich auch auf die Umsetzung der 1. Bundesliga der Damen. Dort sollen bis zu acht Teams starten, Hin- und Rückrunde, die vier Höchstplatzieren ziehen in die Playoffs ein. Absteiger gibt es nicht.
Auch hier gilt: „Sollte die Durchführung von Playoffs aufgrund unvorhersehbarer Einschränkungen (z. B. im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie) nicht realisierbar sein, so kann der Modus insoweit angepasst werden, dass die Saison nach Abschluss der Hin- und Rückrunde für beendet erklärt wird. In diesem Fall wird dem zum Zeitpunkt der abgeschlossenen Hin- und Rückrunde in der Tabelle erstplatzierten Team der Titel “Deutscher Meister” zugesprochen. Das zweitplatzierte Team erhält den Titel “Deutscher Vizemeister”.
Und „sollte der Spielbetrieb aufgrund unvorhersehbarer Einschränkungen (z. B. im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie) im Verlauf der Rückrunde unterbrochen werden müssen, kann der Modus insoweit angepasst werden, dass die Saison nach Abschluss der Hinrunde beendet wird. Eventuell zu diesem Zeitpunkt bereits durchgeführte Spiele der Rückrunde werden dann aus der Wertung genommen. Falls keine Playoffs zu einem späteren Zeitpunkt ausgetragen werden können, wird dem zum Zeitpunkt der abgeschlossenen Hinrunde in der Tabelle erstplatzierten Team der Titel “Deutscher Meister” zugesprochen werden. Dem zum Zeitpunkt der abgeschlossenen Hinrunde in der Tabelle zweitplatzierten Team wird der Titel “Deutscher Vizemeister” zugesprochen.“
Bundesliga bleibt Flickenteppich
Die Bedingungen für die praktische Umsetzung des Spielbetriebs unterscheiden sich aber von Stadt zu Stadt. Bei einer Sitzung der SBK und der Bundesliga-Vereine Anfang September skizzierte fast jeder Verein ein anderes Szenario. Besonders heikel ist die Situation in Kaufering, wo aktuell noch keine Spiele ausgetragen werden dürfen – was sich aber ab nächster Woche ändern soll. Gut, dass die Red Hocks erstmal nur auswärts auflaufen.
Auch Bonn und Berlin haben es nicht einfach. Dort schränken die lokalen Gesundheitsämter den Hallensport auf 30 Personen ein. Während die Regel in Berlin für Wettbewerbe aber ausgesetzt wurde, werden Bonn und Schriesheim am Wochenende gegeneinander mit maximal 30 Spielern auflaufen dürfen, inklusive Goalies.
Hinzu kommen unterschiedliche Möglichkeiten der Nutzung sanitärer Anlagen. Oft ist etwa das Duschen verboten. Noch unübersichtlicher ist die Situation bei den Zuschauerzahlen. In Leipzig ist fast alles erlaubt, in Hamburg sind ZuschauerInnen verboten, der Rest tänzelt dazwischen. Fans sind also angewiesen, sich mit den geltenden Bestimmungen des jeweiligen Gastgebers auseinanderzusetzen.