Entscheidet Corona erneut die Meisterschaft in Schweden? Nachdem die Saison 20/21 bisher relativ unbeschadet durch die Pandemie gekommen ist, überschlagen sich nun die Ereignisse in der Herren-SSL. Kalmarsund zieht für das Halbfinale zurück und Falun steht damit im Endspiel.
Eigentlich war sportlich bereits fast alles entschieden. IBF Falun führte in der Playoff-Halbfinalserie gehen FBC Kalmarsund bereits mit 3:0 Spielen. Ein Auswärtssieg der Mannen um Kim Nilsson in Spiel vier verlängerte aber die Serie. Die nächste Begegnung sollte vergangenen Freitag in Kalmar ausgetragen werden. Am Vormittag kam aber die Meldung, dass Falun wegen Corona-Fällen in der Mannschaft nicht antreten könne. Die Regeln des schwedischen Innebandy-Verbandes würden nun automatisch Kalmarsund zum Sieger des Spiels erklären. Doch die Südschweden meldeten ihrerseits noch am selben Tag positiv getestete Spieler.
Laut schwedischen Statuten mussten also beide Mannschaften in 7-tägige Quarantäne, es sollte aber acht Tage später das Finale der SSL in Gävle stattfinden. Verband und beide Vereine entschieden in der Folge, dass das Halbfinale sportlich entschieden und das Finale verlegt werden sollte. Der Verband hat nun festgelegt, dass Spiel fünf am 27. April, eventuelle weitere Begegnungen am 28. und 30. April ausgetragen werden. Zwei Tage später, am 2. Mai, ist das Finale geplant. In der Theorie wären also vier Spiele in 6 Tagen auf Falun und Kalmarsund zugekommen.
Kalmarsund hat heute die Reissleine gezogen. Ein solches Pensum will man drei Tage nach der Quarantäne seinen kranken Spielern nicht zumuten. Zuvor hatte sich bereits Falun-Star Alexander Galante Carlström, der selber betroffen ist, in der Presse über diesen Umstand aufgeregt. Er führte einen Bekannten an, der zu früh nach einer Covid-Erkrankung wieder mit dem Training begonnen hatte und sich anschließend mit Herzproblemen im Krankenhaus wiederfand. Weitere Beispiele über die Risiken von Leistungssport nach einer Covid-Erkrankung hat es z.B. bei Fußballspielern bereits gegeben.
Es scheint sich also tatsächlich nicht nur um positive Tests, sondern um ernste Erkrankungen zu handeln. Bei Kalmarsund soll ein Großteil des Teams betroffen sein. Dass das Ganze von Superstar Kim Nilsson ausgegangen sein könnte, ist reine Spekulation. Die Nachricht über seine Covid-Erkrankung ging am Karfreitag durch die schwedischen Medien. Am darauffolgenden Dienstag stand er aber bereits im ersten Halbfinal-Spiel gegen Falun wieder auf dem Feld. Der Sportdirektor des FBC Kalmarsund versicherte aber, dass Nilsson alle Regelungen der schwedischen Gesundheitsbehörde eingehalten hätte.
Der Traum von Finale ist für Kalmarsund damit ausgeträumt, die Gesundheit der Spieler geht vor. Für die Betroffenen bei Falun bleibt nun ein wenig mehr Zeit, um sich zu erholen. Ob es dann im Finale gegen Storvreta reichen wird, steht auf einem anderen Blatt.