Mit noch zwei ausstehenden Spielen in der Hinrunde hat sich die Floorball Bundesliga in die Winterpause verabschiedet. Zeit, dass wir uns nochmal angucken wie die Teams so performt haben und wer wohlmöglich am Ende der Saison um die die Meisterschaft spielt und wer um den Abstieg. Willkommen zum ausführlichen Powerranking zur Winterpause!
UHC Weißenfels | @uhc_weissenfels | +1
26 Punkte | 86:41 Tore
noch nicht gespielt gegen Holzbüttgen & SC DHfK Leipzig
Platz 1: Der Rekordmeister zu zurück an der Spitze! Der UHC hat bisher alle Spiele gewonnen und steht damit unangefochten auf Platz eins. Lediglich einen Verlustpunkt mussten die Weißenfelser hinnehmen: Am zweiten Spieltag konnte man sich gegen Bonn nur nach Verlängerung durchsetzen. Somit steht das Team vom finnischen Coach Kittilä unangefochten auf Platz eins der Tabelle und wird dort voraussichtlich auch bis zum Ende der regulären Saison bleiben. Der UHC überzeugte über weite Strecken der bisherigen Saison mit einem dominanten Spiel und schaffte es auch in Spielen gegen die direkte Konkurrenz sich mit viel Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte festzusetzen. In dieser Form sind die Weißenfelser der Topfavorit auf den Titel.
ETV Piranhhas Hamburg | @etvpiranhhas | +1
23 Punkte | 68:40 Tore
noch nicht gespielt gegen Bonn & Berlin
Platz 2: Die wohl größte Überraschung der bisherigen Saison sind die ETV Piranhhas. Die Hamburger mussten vor der Saison zwei ihrer Leistungsträger ziehen lassen. Flemming Kühl und Philipp Wilbrand verabschiedeten sich in die Schweiz. Doch anders als erwartet konnten die Piranhhas diese Abgänge ganz gut ersetzen. Insbesondere im Kollektiv liegt die Stärke der jungen und motivierten Hamburger Mannschaft. Dazu konnte man mit Marcel Westermann und Rückkehrer Christopher Wilbrand auch noch zwei namenhafte Neuzugänge vermelden, die auch direkt eingeschlagen sind. Lediglich vier Punkte haben die Eimsbütteler in den ersten neun Spielen liegenlassen. Dabei musste der ETV in sechs von neun Spielen auswärts antreten. In der Rückrunde stehen also jede Menge der vermeintlich einfacheren Heimspiele an. Mit dem bisherigen Punktepolster und der Aussicht auf viele Heimspiele im nächsten Jahr können die Piranhhas fast schon sicher mit den Playoffs planen.
MFBC Leipzig | @floorball_mfbc | -2
16 Punkte | 65:53 Tore
noch nicht gespielt gegen Schriesheim & Wernigerode
Platz 3: Der Motor läuft beim amtierenden Deutschen Meister noch nicht ganz rund. Der eigene Anspruch ist es ganz oben mitzuspielen, doch von Weißenfels ist der MFBC zum aktuellen Zeitpunkt bereits ganze zehn Punkte entfernt. Insbesondere in den letzten Spielen haben die Leipziger zu viele Punkte liegenlassen. In fünf von neun Spielen musste man in die Overtime – nur zweimal ging der Extrapunkt an den MFBC. Trotzdem steht das Team von Marcus Rosenthal auf einem Playoff-Platz und wird dort aufgrund der hohen individuellen Qualität im Kader auch am Saisonende stehen. Der Rückstand auf Weißenfels und Hamburg wird aber nicht mehr aufzuholen sein. Gegen diese Teams wird es dann in den Playoffs gehen.
Floor Fighters Chemnitz | @floorfighters | +1
16 Punkte | 69:46 Tore
noch nicht gespielt gegen Berlin & Schriesheim
Platz 4: Wenn es darum geht, die Pflichtsiege einzufahren, dann ist auf Chemnitz in dieser Saison verlass. Die Floor Fighters ließen nur gegen die Top 5 Punkte liegen. In den Spielen gegen Weißenfels, Hamburg, Holzbüttgen und den MFBC gab es dann allerdings auch nicht viel zu holen. Lediglich gegen Leipzig konnte man sich immerhin einen Punkt sichern. Trotzdem darf man davon ausgehen, dass die Sachsen sich noch steigern werden. Das Team wirkt immer besser eingespielt, die Neuzugänge, die teilweise erst kurz vor Saisonbeginn zur Mannschaft gestoßen sind, integrieren sich immer besser ins Spiel der Chemnitzer. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung noch weiter fortsetzen wird, sodass die Floor Fighters im kommenden Jahr nochmal stärker auftreten werden. Wenn es dabei bleibt, dass die Pflichtsiege souverän eingefahren werden und möglicherweise der ein oder andere Punkt gegen ein Topteam drin ist, dann dürfen sich Langenstraß und Co auf Spiele in der Postseason freuen.
DJK Holzbüttgen | @holzbuettgen | -1
14 Punkte | 60:42 Tore
noch nicht gespielt gegen Weißenfels & Kaufering
Platz 5: Bei nur vier Playoff-Plätzen könnte es für die DJK dieses Jahr eng werden. Denn insbesondere in den letzten Spielen gab es den ein oder anderen Punktverlust zu viel. Die Niederlagen gegen den SC DHfK Leipzig und Bonn fallen dabei besonders ins Auge. Da ist dann auch ein Sieg gegen Chemnitz quasi nichts mehr wert, wenn es dann eine Niederlage gegen den Tabellenletzten gibt. Abschreiben sollte man Holzbüttgen im Playoff-Rennen aber noch nicht. Denn das Team von Trainer Tim Hidskes hat eine hohe individuelle Qualität, dazu darf man erwarten, dass Holzbüttgen eine deutlich stärkere Rückrunde spielt, denn bis eine Mannschaft die Ideen eines neuen Trainers umsetzt, dauert es in der Regel einige Zeit. Und Zeit ist jetzt reichlich vorhanden. Die zwei monatige Spielpause gilt es für Holzbüttgen zu nutzen, um dann gut eingestellt in die restliche Saison zu gehen. Am 15.01.2022 kommt direkt der Tabellenführer nach Kaarst – mit einem Sieg gegen Weißenfels würde man ein deutliches Zeichen an den Rest der Liga senden.
Red Devils Wernigerode | @red.devils.wernigerode | +2
13 Punkte | 52:66 Tore
noch nicht gespielt gegen Kaufering & MFBC Leipzig
Platz 6: Die Devils sind in diesem Jahr kein schlechtes Team, so wurden fast alle Spiele gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte gewonnen. Lediglich in Schriesheim gab es eine knappe Niederlage. Auf der anderen Seite wurde aber gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte auch nur ein Punkt geholt (6:7 n.V. vs. Holzbüttgen). Gegen die Top-Teams der Liga war es dann teilweise aber auch sehr finster – in Weißenfels gingen die Devils mit 1:13 unter, in Hamburg mit 4:11. Wernigerode ist im Mittelfeld der Tabelle sehr gut aufgehoben. Gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte werden souverän Punkte geholt, für Erfolge gegen die besten Teams des Landes ist die individuelle Klasse der Legionäre dann aber nicht mehr ausreichend. Sollte es noch zu einer kleinen Leistungsexplosion kommen, ist auch noch ein Push in Richtung Playoffs drin, Platz vier ist aktuell nur drei Punkte entfernt. Wahrscheinlich ist eine Teilnahme der Harzer an den Playoffs allerdings nicht.
SSF Dragons Bonn | @ssfdragonsbonn | o
12 Punkte | 53:72 Tore
noch nicht gespielt gegen Hamburg & Schenefeld
Platz 7: Trotz vieler Neunzugänge, die vor der Saison die Konkurrenz haben aufhorchen lassen, verlief der Saisonstart der Bonner recht holprig. Vielleicht auch gerade weil es viele neue Spieler im Team waren, dazu ein neuer Trainer, bis sich da alles eingespielt hat und alle zueinander gefunden haben, bedarf es einiger Zeit. Zuletzt kamen die Dragons allerdings immer besser in Tritt und das sogar, obwohl sie mit vielen Verletzungen zu kämpfen haben. Mit Siegen über Kaufering und Holzbüttgen verabschiedeten sich Weißkirchen und seine Jungs in die Winterpause und verdoppelten damit die Ausbeute auf ihrem Punktekonto. Wenn es für Bonn noch etwas werden soll mit den Playoffs, braucht es allerdings eine bockstarke Rückrunde. Noch ist es nicht ausgeschlossen, mit nur vier Punkten Rückstand ist man gerade noch so in Schlagdistanz. Trotzdem bleibt eine Teilnahme an der Postseason für die Dragons recht unwahrscheinlich, da die Konkurrenz vermeintlich noch etwas besser aufgestellt ist.
TV Schriesheim | @floorball.schriesheim | -2
10 Punkte | 57:58 Tore
noch nicht gespielt gegen MFBC Leipzig & Chemnitz
Platz 8: Für den ein oder anderen war Schriesheim ein Kandidat für die Playoffs, hatten sie doch vor der Pandemie eine sehr beeindruckende Saison 2019/20 gespielt. Gegenwärtig muss sich der TVS allerdings mehr mit den Playdowns beschäftigen als mit den Playoffs. Denn Schriesheim, so scheint es, ist diese Saison die Wundertüte der Liga. Läuft es gut für Burmeister und Co, dann sind auch Siege gegen die besseren Teams der Liga drin, insbesondere in der heimischen Mehrzweckhalle ist der TVS traditionell besonders stark. Auf der anderen Seite wurden gegen die vier Teams aus dem Tabellenkeller nur vier von bisher möglichen zwölf Punkten geholt. Das ist deutlich zu wenig, wenn es Ambitionen gibt, um die Playoffs mitzuspielen. Es schadet sicher nicht ein wachsames Auge auf die Playdowns zu haben, aber besonders ernst sollte die Lage für den TVS eigentlich nie werden. Auch wenn sie mit einem schmalen Kader unterwegs sind, ist ein hohes Maß an individueller Qualität vorhanden, die dem TVS schlussendlich einen Platz im Tabellenmittelfeld sichern wird. Mehr ist diese Saison allerdings nicht drin.
BW96 Schenefeld | @bw96schenefeld | o
8 Punkte | 47:71 Tore
noch nicht gespielt gegen SC DHfK Leipzig & Bonn
Platz 9: Für so machen Gegner kann der Besuch in der Sporthalle Achter de Weiden in Schenefeld sehr unangenehm werden. Denn Schenefeld zeigte sich im bisherigen Saisonverlauf besonders heimstark. Alle acht Punkte holten die Schenefelder in der heimischen Halle. Wenn mal an einem Tag alles passt, dann ist für die Blau-Weißen auch ein Sieg gegen die Top-Teams der Liga möglich. Das zeigte zuletzt der Overtime-Erfolg gegen den MFBC. In der Ferne waren die 96er allerdings über weite Strecken sehr harmlos. Insbesondere gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte gab es die ein oder andere deutliche Niederlage. Die entscheidenden Spiele für Schenefeld sind aber die Duelle gegen die direkte Konkurrenz. Und in diesen zeigen die Schleswig-Holsteiner immer eine solide Leistung, was ihnen über kurz oder lang auch die ersten Auswärtspunkte bescheren wird. Somit werden die Schenefelder den Playdowns entkommen und am Ende der Saison über dem Strich stehen.
Berlin Rockets | @berlinrockets | o
9 Punkte | 47:67 Tore
noch nicht gespielt gegen Chemnitz & Hamburg
Platz 10: Auch Berlin zeigte sich bisher sehr heimstark. Nicht nur wurde alle neun Punkte in heimischer Halle geholt, die Rockets brachten sogar das Kunststück fertig, in fast jedem Heimspiel zu punkten. In fünf von sechs Spielen in der Hauptstadt nahmen die Rockets Punkte mit. Lediglich gegen Wernigerode musste man sich am ersten Spieltag geschlagen geben. Dass niemand die Mannschaft unterschätzen sollte, zeigen unter anderem auch Punktgewinne gegen Bonn und den MFBC. Die andere Seite der Medaille ist allerdings, dass es noch nicht gelungen ist in der Overtime den Sieg davon zu tragen, auch nicht gegen die direkte Konkurrenz aus Kaufering (4:4 n.V.). Dazu kommen sehr deutliche Niederlagen in den bisherigen drei Auswärtsspielen. Da Berlin bisher zumeist zuhause antreten durfte, stehen nach der Winterpause allerdings viele Spiele in der Ferne an. Für die Rockets wäre es also nicht verkehrt, wenn sie in Zukunft auch auswärts ein wenig mehr Torgefahr versprühen würden. Mit Janne Makkonen und Vincent Jordan wissen die Berliner auf jeden Fall ein sehr gefährliches Duo in ihren Reihen, was am Ende ausschlaggebend sein wird und Berlin noch vor den Playdowns bewahrt.
Red Hocks Kaufering | @vflredhockskaufering | +1
8 Punkte | 48:58 Tore
noch nicht gespielt gegen Wernigerode & Holzbüttgen
Platz 11: Mittlerweile sind die Red Hocks so richtig in der Saison angekommen. Fünf ihrer acht Punkte holten die Bayern in den letzten drei Spielen. Darunter ein wichtiger Sieg gegen Schenefeld im heimischen Sportzentrum (8:7) und ein Overtime-Erfolg in Schriesheim, der besonders bemerkenswert ist. Trotzdem geht es für Kaufering diese Saison um den Klassenerhalt. Da alle Teams im Tabellenkeller sehr eng zusammen sind ist der Kampf um die Plätze über dem Strich äußerst spannend und sehr offen. Es kann für die Red Hocks im Bestfall auch noch für einen Mittelfeldplatz reichen, wir vermuten allerdings, dass die Bayern am Ende in den Playdowns um den Verbleib in der Bundesliga kämpfen müssen. In der entscheidenden Phase im Abstiegskampf ist Erfahrung ein wichtiger Faktor und diese fehlt dem jungen Kader der Kauferinger, sodass sie in den wichtigen Spielen am Ende vielleicht den ein oder anderen Fehler zu viel machen.
SC DHfK Leipzig | @scdhfkfloorball | -1
6 Punkte | 37:75 Tore
noch nicht gespielt gegen Schenefeld & Weißenfels
Platz 12: Der Sportclub ist in einer sehr spannenden Bundesliga wohl das vermeintlich schwächste Team. Trotzdem sind die Leipziger nicht zu unterschätzen. Spielt der SC DHfK gut, dann bekommen auch die besseren Teams der Liga ihre Probleme. Einer der zwei Siege der Grün-Weißen war gegen den Playoff-Aspiranten aus Holzbüttgen – vielleicht das überraschendste Ergebnis der Saison. Wenn es allerdings nicht läuft, dann scheppert es bisweilen auch mal heftiger: In vier Spielen kassierten die Leipziger zehn oder mehr Tore, zuletzt auch gegen die direkte Konkurrenz aus Berlin. Dass es so schwer ist, Spiele zu gewinnen muss wohl niemandem mehr erklärt werden. Insgesamt lassen Siegmund und Co vor allem eine gewisse Konstanz vermissen. Zu selten sind sie in der Lage die Spiele eng zu gestalten und so auch am Ende Punkte mitzunehmen. Wenn es für den direkten Klassenerhalt reichen soll, bedarf es auf jeden Fall eine starke Rückrunde, bei der insbesondere die Spiele gegen die direkte Konkurrenz aus Kaufering, Berlin und Schenefeld am besten deutlich gewonnen werden sollten.